altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Philipp Arendt

Hofrat, Postmeister

Sterbedatum:
31.08.1781
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860440 - 52.600630

Beschreibung:
Inschrift
linke Hälfte:

Hier
ruhe̅ die Gebeine
des
weyl: Wohlgebohrne̅ Hn
Hn. Johann Philipp
Arendt

König: Preuß: Hofraths, Director
des hiesigen Magistrats und
Postmeisters hieselbst
gebohren d. 13. Jun. 1709
verehlichet im Jahr 1740 mit der
nunmehrigen Fr. Wittwe
Catharina Maria
Hn. Johan̅ Heinrich Lentz
d. h. Schrift Doctors Inspectoris
und Pastoris zu Osterburg
jüngsten Tochter.
In der Ehe mit Ihr sind gebohren
d. 12. Jan. 1741 Doroth. Louisa Maria
d. 2. März 1742 Johann Heinrich
Leonhard Philipp

d. 8. November 1743 Anna Catharina
die aber d. 12. März 1781
in die Ewigkeit voran gegangen
Er starb d. 31. Aug. 1781
geliebt geehrt
alt 72 Jahr 2 Monath.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S.148f: „72. Epitaph des Johann Philipp Arendt. (...) h 2,47 m. br 1,06 m. Sandstein. Relief mit Ölfarbenanstrich. Dreiteiliger Aufbau: Sockel mit zwei Wappen unter Totenkopf. Der pyramidenförmige Mittelteil mit segmentbogenförmigem Abschluß enthält das Schriftfeld. Es ist durch eine Girlande geteilt und von Voluten, Muscheln, Palmblättern und Flammen gerahmt. Nur die l. Hälfte ist mit einer erhabenen Frakturschrift ausgefüllt. Bekrönung Vase mit Schärpen. Inschrift: (...). – Wappen: l. im Schild und als Helmzier drei Ähren (Arendt), r. geviertelt, 1 und 4 gleicharmiges Kreuz, 2 und 3 Rose. Helmzier das Kreuz zwischen Flügen (vermutlich Lenz). Grund grau. Schriftfeld schwarz mit goldenen Lettern. Schärpe an der Vase schwarz mit Gold.“
1781 wurde im Sterberegister des Domes notiert: „Herr Johann Philip Arendt, Königl. Preußl. Hof-Rath, Director des hiesigen Magistrat auch Postmeister hieselbst, starb d. 31sten August Nachmittags um 4. Uhr an der Wassersucht in einem Alter ins 73ste Jahr, ist d. 3ten Septembr. gegen Abend im hohen Altar beygesetzt worden, in ein ausgemauertes Gewölbe, für Ihn, und seine noch lebende Ehefrau, wurde an die Kirche (für die Erlaubniß bezahlt 24. Rthlr.) d. 1sten Septembr. von ¾tel auf 1. Uhr bis ¾tel bis auf 2. Uhr, ferner am Begräbniß Tage den 3ten ej. wurde von 11 bis 12 Uhr und nach einer Parentation von den Herrn General Superintendent ist von 5 bis 6 Uhr in allen vier Haupt Kirchen mit allen Glocken ... ist also in allen 3. Stunden ist geläutet worden.“ Das Begräbnis der auf dem Grabstein genannten Tochter Anna Catharina und die Taufe des Arendt im Jahr 1709 fanden nicht im Dom statt.
Die Proklamation des Verstorbenen im Jahre 1740 wurde ebenfalls im Kirchenbuch des Domes dokumentiert: „Zum 1 Dom: Cantate zum 2 Dom: Rogate zum 3 Dom: Exaudi. sind Proklamiret Hl: Johann Philip Arendt Königl: Preußl: Postmeister, der Altmarkischen Prignitzischen, und halb Ruppinschen Städte-Cassen Buchhalter, und bey der hiesigen Stadt Cämmerer. mit Jgfr: Catharina Maria Lentzen des Hochberühmten Doctoris Theologiæ und wohl meritirten Inspectoris zu Osterburg, Hrn Johann Heinrich Lentzen, von der 2ten Ehe eintzigen Jgfl: Tochter, und Copuliret d 1. Juny in Osterburg.“ Im Trauregister von Osterburg steht 1740 in sehr knappen Form zu lesen: „d. 1. Jun. ist Hl. Johann Philip Arendt, Postmeister in Stendal , mit Jungf. Catharina Maria Lentzen alhier im Hause copuliret worden.“
Catharina Maria Lentz wurde am 9. Februar 1720 in Osterburg geboren. Als Mutter fand dabei Dorothea Elisabeth geb. Berndis Erwähnung.

Lage:
Das Epitaph hängt in der südlichen Spitzbogennische an der Ostwand des nördlichen Querhauses.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023