altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gebhard Johann von Alvensleben

Gutsherr

Sterbedatum:
26.07.1738
Konfession:
evangelisch
Ort:
Erxleben, Bördekreis
Standort:
Schlosskapelle
GPS:
11.241870 - 52.218690

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph ist vollständig erhalten.

Inschrift
links:

Der Weyland
Hochwolgebohrne Herr
Hr. Gebhard Johann von Alvensleben,
Auf Erxleben und Isernschnibbe,
Hochfürstl. Braunschweig. Lünebl.
gewesener Hauptmann[br
] Ist zu Erxleben d. 8. August 1667 zur Welt gebohren
und hat derselbige
mit vielfältiger Erfahrung
Daß wir darinnen Angst haben
Nach 50 Jährigen gesegneten Ehestande
Mit der weyland Hochwollgebl. Frau
Augusta Ehrengard von Alvensleben
auch nach rühmlich gerührten Leben
und seelich erreichten Ende
den 26. Jul anno 1738
alt 70 Jahr 50 Wochen
glücklich hinwiederum verlaßen.
Psalm 17 v 15
Ich will schauen dein Antlitz in
Gerechtigkeit ich will satt werden
wenn ich erwache an dei
nem Bilde.

rechts:
Der Weyland
Hochwolgebohrnen Frauen
Fr. Augusta Ehrengard
gebohrenen und vermählten
von Alvensleben,
welche
zu Erxleben den II. September 1677 gebohren
den 29. Nov. 1695 verheyrathet,
und in fast 30 Jährigen Ehestande
von fünf Söhnen und vier Töchtern
beglückte Mutter worden,
Endlich aber da selbst den 24. Juli 1725
Im 28. Jahr Alter
zum vergeßlichen Leid
der ihrigen und vieler Bekandten
seelig verstorben
hat
Dieses Danck und Ehrenmahl
auf richten laßen
Ihr
Sie noch im Tode liebender
Eh. Gemahl
Gebhard Johann von Alvensleben.
APOCAl. 14 v. 13
Seelig sind die Todten die in
dem HeRRN sterben
von nun an.

Anmerkung:
Erxleben im Bördekreis gehörte bis 1807 zur Landereiterei Salzwedel und kann deswegen der Altmark zugerechnet werden.
Eine Beschreibung des Epitaphs befindet sich auf der Homepage derer von Alvensleben (https://www.familie-von-alvensleben.de): „Das Monument – bestehend aus weißem Marmor und Schiefer – ist 4,00 m hoch und 2,90 m breit und hat einen zweigeschossigen Barockaufbau mit üppigem Akanthus- und Palmwedelornament. Im unteren Geschoss befinden sich nebeneinander zwei ovale Inschrifttafeln, im oberen Geschoss die ovalen Brustbilder der Toten in Öl auf Kupfer. Seitlich von ihnen sitzen vor rahmenden Pilastern zwei weinende Engelkinder auf gebrochenen Segmentgiebeln. Daneben stehen zwei Frauenfiguren, links die Liebe, rechts die Stärke. Auf dem das ganze bekrönenden gebrochenen Segmentgiebeln sitzen zwei weibliche Figuren, links der Glaube, rechts die Hoffnung, zwischen ihnen das Alvenslebensche Wappen. Das Epitaph zeigt in Aufbau, Ornament und Figurenstil die Art des Helmstedter Bildhauers Michael Helwig.“ Ferner werden als Eltern des Verstorbenen angegeben Gebhard Christoph von Alvensleben (1631 – 1690) aus der weißen Linie und dessen Ehefrau Sophia Magdalene von Buchenau (1625 - 1698). Die Eltern der Ehefrau waren Gebhard Johann II. von Alvensleben (1642 – 1700) und Augusta Christina geb. von Alvensleben (1651 - 1691).
Eine weitere Beschreibung des Denkmals ist zu lesen bei Hildebrandt: „Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 90f.
Im Kirchenbuch von Erxleben sind die Sterbefälle beider Eheleute dokumentiert worden. Deren Eheschließung fand nicht in Erxleben statt.
- 1725: „den 24 Jul: morgens um 10 uhr, Ist Ihre Hochwohlgebohren des Herren Hauptmans Gebhard Johan von Alvensleben Gemahlin, Augusta Ehrengarte von Alvensleben seelig im Herren gestorben.“
- 1738: „den 26 Jul: ist der Herr Hauptmann, Gebhard Johann von Alvensleben gestorben, und tages darauff in der Stille bey gesetzt, im 71 Jahre seines Alters.“

Lage:
Das Epitaph hängt in der nach Norden ausgerichteten Kapelle am nördlichen Ende der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022