altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johannes Christian Fabricius

Pastor

Sterbedatum:
13.06.1696
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bülstringen, Bördekreis
Standort:
Kirche
GPS:
11.345400 - 52.319730

Beschreibung:
Zustand:
Die aus Sandstein gefertigte Platte besitzt einige kleine Blessuren auf dem Rand.

Dekor:
Die Platte besitzt einen erhabenen Rand und trägt eine erhabene Inschrift. In den Ober-Ecken sind Engelsköpfe über Flügelpaaren angeordnet. Zwischen dem oberen Textfeld und dem Leichentext steht mittig ein Wappen, das ein Kreuz im Schild führt und auf dem Helm einen gebeugten Arm zeigt, der eine fünfzackige Krone hält. Die komplette Platte besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift:
Hier Ruhet der leib
der in seiner ampts unruhe nim̅er geruhet
des Weiland
WohlEhrwürdigen andächtigen und Wohlgelahte
Tit. Herrn JOHANNIS CHRISTIAN FABRCII
Welcher gewesen ein getreuer hirte, seiner Heerde
zu bärtingen und Zibberke ein und zwantzig,
zu bülstringen und Süplingen drey Jahr.
Sein Augenlicht hat dieses Erden licht erblicket im
Jahr Christi M. DC. XLIII den VII January. das
Jahr M. DC. LXXII. ist seines beruffs anfang;
ingleichen seines Ehestandes , darin er gelebet mit der
Tit. Frau Elisabetha Strubin,
XXIV Jahr. und gezeuget V kinder. II Söhne und
III Töchter, von welchen ein Söhn und Eine Tochter
zu Bärtingen seelig verstorben nach dem er auff dieser
Welt zugebracht LIII Jahr V Monath und III Tage, und
XXIV Jahr im Predig ampt war das M DC. XCVI. und in
denselben der XIII Juny seiner sorgfältigen wacheablösung
in dem
die Seele vom leibe gelöset, zu ihren Erlöser zur
Freuden gebracht,
Der leib wird behalten unter diesen Stein
biß er mit der Seelen, Vereiniget schauen wird
in ewiger Herrligkeit
den
drey einigen Gott.

Textus 1 Tim. 1. V. 15. 16. et. 17. Das ist iegewißlich
Wahr etc. in Ewigkeit. Amen.

Anmerkung:
Das Dorf Bülstringen gehörte Ende des 17. Jahrhundert zur Landreiterei Salzwedel (vgl. Originalkataster im Danneil-Museum Salzwedel).
Vgl. Czubatynski: „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 153. Demnach wurde Fabricius in Treuenbrietzen geboren. Nach seiner Amtszeit in Bertingen (und Zibberick) wurde er 1693 nach Bülstringen berufen, um hier bis zu seinem Tod als Pastor zu wirken.
Lt. den Internetportalen Gedbas und Geneanet war er ein Sohn von Pfarrer Georg Fabricius (aus Magdeburg) in Treuenbrietzen und dessen Ehefrau Anna Sabina Schernack. Am 13. Februar 1672 ging er die Ehe mit der verwitweten Elisabeth Strube ein.
Vgl. die Auflistung der Pastoren von Bülstingen seit der Reformation bei Samuel Walther: „Der VII. Theil Der Magdeburgischen Merckwürdigkeiten“, Magdeburg und Leipzig 1737, S. 110: „9. Jo. Christianus Fabricius, von Treuen=Brietzen, 22. jähriger Prediger zu Bertingen und Zibbek, unter Rogätz gehörig, vocirt 1694, † 1696.“ Im Kirchenbuch von Bülstringen steht folgender Eintrag im Sterberegister zu lesen: „1696 den 13t. Juny mittags umb 12 Uhr ist der WollEhrwürdige, in Gott andächtige und Wollgelahrte Herr Johann Christian Fabricius Wollmeritirt gewesener Pastor alhie zu Bülstringen und Süpplingen seelig entschlaffen und darauff den 22t ejusd. Christlich und in Volckreicher Versamblung begraben worden.“

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche mittig in die Nordwand eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022