Beschreibung:
Zustand:
Der obere Rand der Grabplatte aus Sandstein wurde abgetrennt.

Dekor:
Eine gekerbte Linie betont den Rand der Platte, die eine vertiefte Inschrift trägt. Unter dem Textfeld steht mittig ein schlichter Lorbeerkranz, der die Initialen „G S“ enthält.

Inschrift:
ALLHIER RUH(ET) IN GO(TT)
DIE EHR UND VIELTUGENTSAME
J. GERTRUDT SCHARTOWINN
SEHLIEGEN H. JOACHIM SCHAR
TOW UND FRAW GERTRUDT BRUNS
NACHGELASSENE TOCHTER
WELCHE GEBOHREN ANNO. 1662
DEN 11. MARTII UND IM HERRN
SEHLIG ENTSCHLAFFEN ANNO
1682. DEN 10 OCTOBRII IHRES
ALTERS 20. JAHR
UND 8 MONAT.

Anmerkung:
Die Überlieferung der Sterberegister der Marienkirche setzt erst im Jahre 1720 und die der Heiratsregister erst 1660 ein. Deshalb konnte bei der genealogischen Recherche lediglich auf die Taufeinträge im Kirchenbuch zurückgegriffen werden.
Den Eheleuten Joachim Schartow und Gertrud Bruns/Brauns konnten folgende Kindstaufen zugeordnet werden: 1) Henning ~ 29. September 1651 (Vater: „Zythepsæ (= Brauer) auf der Ecke in der großen JüdenStraße“),
2) Anna ~ 31. März 1653,
3) Martinus ~ 16. März 1655 (Vater: „Zythepsæ et Lanary (Wollarbeiter) auf der Ecke in der großen JüdenStraße“),
4) Elisabeth ~ 2. August 1657,
5) Joachim ~ 25. September 1659,
6) Gertrud ~ 14. März 1662 (ihr wurde der beschriebene Grabstein gewidmet),
7) Lucia ~ 15. Dezember 1664 (Vater: „Cerevisiary“),
8) Maria ~ 24. Mai 1668 (Vater: „Zythepsæ“).

Im Jahre 1671 lässt ebenfalls ein Joachim Schartow „Zythepsæ auf die wüste wohrt“ in der Marienkirche ein Kind taufen:
1) Catharina 25. Juni 1671, (Mutter: Gertrud Luecke).
Nicht zu klären war, ob es sich beim Vater um ein und dieselbe Person handelt und Gertud Luecke somit dessen zweite Ehefrau wäre.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor im Gang zwischen dem nördlichen und dem mittleren Gestühl.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021