altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





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Sterbedatum:
00.00.1577
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860730 - 52.605520

Beschreibung:
Gestaltung/Zustand:
Vgl. dazu „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, Mitteldeutscher Verlag 2020, S. 195f. Die detailierte Beschreibung erfasst den Zustand des Epitaphs vor Ausbruch des 2. Weltkrieges: „64. Epitaph einer unbekannten Familie, um 1600. (Tafel 84 b) In der Kapelle an der Südseite des Chorumganges, Nordostwand. h 2,08 m. br. 1,97 m. Weißer Kalkstein mit Temperabemalung und mit drei Marmorreliefs, Schieferplatten für die Inschriften. Aufbau aus zwei Hauptgeschossen, die bereichert sind durch eine schmale untere Sockelzone mit anhängender Kartusche, durch ein reichgebildetes Zwischengesims und eine Bekrönung durch die Figur des Todes. In beiden Geschossen außen Rollenwerkwangen in durchbrochener Arbeit. Vor dem unteren Hauptgeschoß kniet auf Gebälkstücken die Familie, 1. Vater mit sechs Söhnen, r. seine beiden Frauen mit sechs Töchtern. Von der unteren Kartusche sind nur Tierköpfe erhalten. Hier befand sich ein Wappenschild mit Rollenwerkrahmen, das die Künstlersignatur H. K. und MF enthält (jetzt abgebrochen auf der Empore über der großen Nordkapelle). In der Sockelzone außen Volutenkonsolen mit männlichen Masken, dazwischen eine Inschrifttafel in Rollenwerkrahmen (Inschrift unlesbar). Die drei Reliefs der unteren Hauptzone mit Rundbogenabschluß. Das Mittelrelief – die Taufe Christi – ist größer, über einer Schrifttafel erhöht angebracht, und enthält eine stark räumliche Wirkung durch die Breite des Rundbogens. In den Außenreliefs die Verkündigung und die Anbetung der Hirten. Zwischen den Reliefs Engelhermen in doppelter Anordnung. Außen Engelfiguren als Karyatiden. Das Zwischengesims enthält Konsolen, auf denen Figuren oder Wappen standen. Das obere Hauptgeschoß wölbt sich halbrund vor. Hier Moses mit den Gesetztafeln (Relief). Die krönende Figur des Todes liegt jetzt waagerecht. Die seitlichen Wangen in beiden Geschossen sind reich verziert durch Fruchtbündel, Putten- und Tierköpfe und Medaillons mit männlichen Masken. Die Farbgebung: gold, schwarz, kobaltblau und türkisgrün ist nur noch in Spuren vorhanden. Die noch lesbaren Inschriften am Gesims beziehen sich auf die Taufe. Das ganze Epitaph strak beschädigt, besonders die rahmenden Teile an der r. Seite, die Hände und Köpfe der Stifter. Es fehlen zum großen Teil Hände und Köpfe in den Außenreliefs. Das Epitaph ist für den heutigen Aufstellungsort zu groß, bei dieser Neuaufstellung nicht gut zusammengesetzt. Um 1600“

Inschrift
linkes Gesims:

Herr mich bewar wenn ich hinfahr von dieser (welt Herr wenn dir es gefällt)

rechtes Gesims:
Christus ist mein leben sterbe ist mein gewinn.

obere Schiefertafel:
CHRISTVS ...VS EST NON,
VT MVNDARETVR, SED VT MVN„
DARET... VT MVNDVS AB„
D... ...M MVNDOS

untere Schiefertafel:
...

Lage:
Das Epitaph befindet sich an der Ostwand einer Seitenkapelle des südlichen Chorumgangs.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021