altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Adam Friedrich Erdmann Noscovius

Rektor, Pastor

Sterbedatum:
20.08.1812
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung
Zustand
:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Denkmal besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Schrift, das nach oben mit zwei nebeneinanderliegenden Bögen abschließt. Darüber schweben zwei Putten, die mittig eine fünfzackige Krone über einer runden, leeren Kartusche halten.

Inschrift
oben mittig
:
Zur künftigen Auferweckung vom
Tode.
und zur ewigen Wiedervereinigung
mit ihren unsterblichen Seelen
liegen vor diesem Steine begraben
die entseelten Leiber:

linke Seite:
1tl . der im Jahr 1809 d: 21 May
früh um 1. Uhr am 1. Pfingstage
verstorbenen
Frau Dor: Elisabeth Schäfer
geboren allhier zu Stendal
im Jahr 1735 d: 4. Oct
40 Jahr verehelicht gewesene
Noscovius.

rechte Seite
:
2. des Adam Friedrich Erdmann
Noscovius
, geboren zu Hornburg
im Halberstaedtschen, im Jahr
1738 d: 9 April.
von Neu Jahr 1768 Conrectors an
der hiesigen Stadtschule, Archidiaconi
an der Marienkirche bis Oster̅ 1807,
und Pastors an dieser Kirche bis
zum 20sten August 1812 Morgens
um 8 Uhr.

unten mittig:
Wenn nun der Tag des Herrn erscheinet,
Verläßt dein Leib der Gräber Ruh;
Zum zweiten Mal mit dir vereinet
Wird er unsterblich, so wie du. 2 Cor: 5, V. 4.

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle, 2000, S. 249. Demnach studierte Noscovius in Halle, arbeitete anschließend als Lehrer an den Franckeschen Stiftungen und als Hauslehrer in Egeln. Von 1768 bis 1776 wirkte er als Konrektor in Stendal, bevor er Pastor an der Marienkirche wurde.
Zu den Eheschließungen und Sterbefällen stehen im Kirchenbuch der Marienkirche die Dokumentationen:
- 1768: „Herr Adam Friederich Nose Erdmann Noscovius Wohlmeritirter und treufleißiger Con: rector der Schulen alhier Herrn Johann Ludewig Christoph Noscovii wohlbestalter und meritirter Rathman̅ zu Egeln eheleibl. ältester Herr Sohn – mit Frau Dorothea Elisabeth Sambtleben gebohrne Schäffern Seel. Herrn Daniel Gottfried Sambtleben weil. wohlgeachteter und treufleißiger Con: rector Scholæ alhier hinterlaßene Frau Witwe. cop. d. 1 Dec: 1768.“ Am 12. Oktober 1756 war Dorothea Elisabeth Schäfer, älteste Tochter des Abraham Schäffer „angesehener Bürger und Seiffensieder“ in der Uchtstraße, ihre erste Ehe mit Daniel Gottfried Sambtleben († Stendal 13. November 1766, Brustkrankheit, 35 Jahre, 10 Monate, 2 Tage alt, „Con-Rector der Schule, darin er 10 jahr 10 Mon. gedienet“) eingegangen.
- 1809: „Frau Dor. Elisabeth Noscovius (geb.) Schäfern, Ehegattin des zeitigen Pastors, Adam Friedrich Erdmann Noscovius, an der hiesigen Gemeinde der Marienkirche. Sie starb, 73 Jahr alt, am Nervenfieber, am ersten Pfingsttage den 21sten May früh um 1 Uhr, und ward am 23sten in der Marienkirche begraben, in der ersten Capelle, wen̅ man vom Keller her kom̅t, linker Hand.“
- 1812: „Adam Friedrich Erdmann Noscovius erster Prediger an St. Marien starb am hitzigen Fieber den 20 August Morgens um acht Uhr und ward in der Kirche begraben.“

Lage:
Die Grabplatte wurde in die Wand der nördlichen Seitenkapelle des Chorumganges eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019