altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Elisabeth Krause

Voss

Ehefrau des Senators

Sterbedatum:
06.04.1698
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Das Sandstein-Epitaph ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Epitaph besitzt einen erhabenen Rand. Das ovale Textfeld mit vertiefter Schrift wird von Lorbeerzweigen eingefasst. Darunter steht mittig ein Totenschädel über einem gekreuzten Knochenpaar. Seitlich davon sind Sanduhren (links liegend, rechts stehend) angeordnet. Über dem Textfeld schweben zwei Putten, die mittig ein Wappen (ein Aststück mit drei Eicheln und Laub im Schild und auf dem Helm) halten. Nach ober schließt das Grabmal mit einem Gesims und einer darauf ruhenden Bekrönung ab, die von Voluten aus Blattwerk begrenzt wird. Darauf befindet sich eine vertiefte Inschrift, über der ein Engelskopf auf einem Flügelpaar schwebt.

Inschrift
Bekrönung:

Leich Text, aus den
116 Psalm.
Sey nuhn wieder zufrieden meine Seele
den der Herr thut dier Gutes denn du hast
meine Seele aus den Todte gerißen meine
Augen von den Thränen meine fuß von
gleiten ich will wandelen für den
Herren in Lande der Lebendigen.

Textfeld:
Alhier
steckt ein Sarg im Sarge.
Zwene Leiber ein Leib
Rahel
mit ihrem Schmertzens = Sohn
wo nicht Tochter.
GOTT allein hat das verborgene gesehn,
Frau Anna Elisabeth Vossin.
Hrn Johann Jacob Krausen,
ADVOCATI ORDINARII UND SENATORIS
AUCH SECRETARII EHEFRAU
Gebohren zu Kyritz 1668. den 27. Decembr.
Verheyrath 1686. 19. Novembr.
Gestorben 1698. den 6. April.
Mutter von 3. Söhnen.
Das 4te Kind wird sie gebehren am letzten Tage
doch hat sie es schon bey sich im grabe und himmel
So
stirbt mancher vor seinem Leben,
und kömt in Gottes Reich ohne Tauffe:
Weil Gott unsers saamens Gott.
So
Lebt eine Mutter nach dem Todt,
und kriegt mehr kinder im Himmel,
als sie auf Erden gehabt.
Dort
solstu mehr erfahren.
Die keuschheit, so hier ruht
wird schamroht
Geh!

Anmerkung:
Vgl. Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal 1873, S. 3987f. Demnach wurde Krause am 8. Juli 1697 als Ratsherr eingeführt und bis zum Ende der abgedruckten Aufstellung im Jahre 1712 als solcher aufgeführt.
Die Eheschließung und die Taufe des ersten Kindes der Eheleute Krause / Voß fanden nicht in der Marienkirche zu Stendal statt. Hier wurden jedoch zwei weitere Kinder getauft:
2) Johann Jacob * 19. Dezember 1692,
3) Gebhard Ludolph, getauft 22. Mai 1696.
Die Überlieferung der Sterberegister dieser Kirche setzt erst im Jahre 1720 ein, so dass an dieser Stelle keine weiteren Recherchen möglich sind.

Lage:
Das Epitaph steht im nördlichen Bereich des Chorumganges an der Außenseite in einer spitzbogig gewölbten Wandnische.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019