Beschreibung
Zustand:
Die kleine quadratische Grabplatte aus Sandstein hat insbesondere im Randbereich einige kleinere Fehlstellen.

Dekor:
Eine vertiefte Inschrift befindet sich auf der Platte.

Inschrift:
Allhier ruhet in Gott
der erblaßte Leichnam
des weyl: Hochedelgebohrn Herrn
Hrn: Adolph Wilh: Wisselinck
welcher gebohren d. 21. Septbr: 1729.
und gestorben d. 17. Decbr: 1767.
seines Alters 38. Jahr
2. Monat 3. Wochen
und 4. Tage.

Anmerkung:
Der Verstorbene war mit großer Sicherheit ein Sohn des Feldschers und Apothekers Adolph Wisselinck (* September 1688 † Stendal 21. September 1750) und dessen Ehefrau Debora NN (* Wesel Oktober 1693 † Stendal 23. April 1770), deren Grabsteine ebenfalls innerhalb der Marienkirche vorhanden sind.
Trauung und Ableben des Adolph Wilhelm Wisseling sowie die Wiedeverheiratung der Witwe mit dem Apotheker Johann Friederich Nicolaus Freese wurden im Kirchenbuch der Marienkirche dokumentiert.
17. Dezember 1767: „d. 17. Xbr. morgens um 3 Uhr starb an einer Kranckheit auf der Brust Hl. Adolph Wilhelm Wißlinck Apothecker u. Chymicus am Marckte, alt 38 Jahr 3 Mon. ward d. 10 ej. abends in der Mar. Kirche, im Gange vor der Tauffe beygesetzt.“
16. September 1759: „Herr Adolph Wilhelm Wissling Privilegirter Apothecker u Chymicus alhier, mit der seel. Herrn Fabriquen Com̅issarii u Senator auch fürnehmen Kaufman̅s alhier Hl. Jacob Werckenthins ältesten Demois: Tochter. Dorothea Sophia Werckenthinen cop: d. 16 7br: 1759. Auf Königl allergnädigsten Specialbefehl ein für allemahl. aufgebothen d. d. Berlin d. 6 7br: 1759“
1769: „Herr Johann Friederich Nicolaus Freese Königl. privilegirter und approbirter Apothecker alhier. seel. Herrn Friederich Freesens weyl berühmten Medicinæ Doctoris und Patrici in Saltzwedel auch Königl. gewesenen Land Physici der Altmarck nachgelaßener eheleibl Herr Sohn. mit Fr Sophia Dorothea gebl Werckenthin seel. Herrn Adolph Wilhelm Wisling weil Königl privilegirter u approbirter Apothecker alhier hinterlaßene Fr Witwe cop: d 22 Jun in Salzwedel.“

Lage:
Der Grabstein liegt im hohen Chor vor dem zweistufigen Podest vor dem Hauptaltar.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021