altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Adolph Wisselinck

Feldscher

Sterbedatum:
21.09.1750
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860280 - 52.605615

Beschreibung:
Zustand:
Auf der Oberfläche der Sandsteinplatte sind kleinere Stellen abgeplatzt.

Dekor:
Die kleine quadratische Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Hier ruhet in Gott
Hl: Adolph Wisselinck
Sr: Maj. von Preussen gew: wohlbe=
stalt: Regiments Feldscheer
unter dem Hochlöbl:
Kleist: Infant: Regim:
seines Alters 62 Jahr. 15 Tage
gest: Ao̅: 1750 d. 21. Sept:

Anmerkung:
Im Kirchenbuch der Marienkirche wurde 1750 der Sterbefall dokumentiert: „Hl. Adolph Wißelinck an die 40 jahr gewesenen Regiments=Feldscher bey dem hiesigen Hochlöbl. Kleistischen Infanterie Regiment, starb d. 21. 7tbr. abends um 5 Uhr in seinem Hause am Marckte, die neue Apotheke genandt, seines Alters 63 jahr, 15 tage, ward den 23. ej. abends in der Kirche beygesetzt bey den Trauer Stühlen nach der Tauffe zu.“
Der Grabstein von Wisselincks Ehefrau Debora NN (* Wesel 1693 † Stendal 23. April 1770) befindet sich ebenfalls in der Marienkirche (Bodenplatte in der Taufkapelle). Eheschließung und Kindstaufen fanden nicht in der Marienkirche statt. „Fr: Regiment Feldscherin Debora Wislingen“ tritt jedoch 1759 in Erscheinung als Taufpatin bei Maria Dorothea Debora Wisslinck, einer Tochter von Adolph Wilhelm Wissling „Privilegirter Apotheker u Chymicus“, der sich am 16. September 1759 mit Dorothea Sophia Werckenthin, der ältesten Tochter des „Fabriquen Com̅issarii u Senator Kaufmann“ Jacob Werckenthin, verheiratet hatte. Mit großer Sicherheit war der Apotheker Wisslinck der Sohn des Verstorbenen. Dessen Witwe heiratete in zweiter Ehe am 22. Juni 1769 in Salzwedel den aus Salzwedel stammenden Apotheker Johann Friederich Nicolaus Freese.
Siehe auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873 S. 284: „Die zweite Apotheke (Löwen Apotheke) ist erst im 18. Jahrhundert gegründet. Am 11. März 1739 verlieh König Friedrich Wilhelm I. dem Regimentsfeldscheer des Prinz Leopoldschen Regiments Adolf Wesling für sich und seine Nachkommen ein Privileg zur Anlegung „einer zweiten Medicin=Apotheke“. Besitzer sind bisher gewesen: Adolf Wesling 1739. Schwechten 1800. Wittwe Schwechten. Lieder 1812. Wittwe Lieder. Schulz 1827. Treu 1830.“

Lage:
Der Grabstein liegt im nördlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020