altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Werckenthin

Kaufmann

Sterbedatum:
01.01.1723
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860215 - 52.605640

Beschreibung:
Zustand:
Die Farbe ist insbesondere im unteren Bereich des Grabmals großflächig abgeblättert.

Dekor:
Auf einer Konsole, dekoriert mit einem geflügelten Totenschädel, ruht die Grabplatte mit zwei nebeneinanderstehenden, nach oben und unten gewölbt abschließenden Textfeldern mit vertieften Inschriften. Eine Blättergirlande hängt als Trennung zwischen den Feldern. Eine Blüte (oben) und eine Sanduhr (unten) stehen an den Enden der Girlande. Unter dem bekrönenden, geschwungenen Gesims schweben zwei Putten, die eine fünfzackige Krone, unter der sich die in sich gespiegelten Monogramme der Verstorbenen „JDW“ befinden, halten. Das Epitaph besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift
linke Seite:

Mein Leser
gegenwärtiger Stein
zeiget dir das gedoppelte Grab,
worin
ein Paar christlicher Eheleute
ruhet, nemlich
Hr: Johan̅ Werckenthin
weyl. Kauff= u. handelß
Mann alhier
Welcher gebohren
zu Ratheno 1663 d. 4. May
Sich verheirahtet
mit
Fr. Dorothea Kreutzkamps
1687. d. 30 Novembr.
und durch einen seel. Tod
1723. d. 1 Januar
die gesuchte Köstliche Werke
gefunden hat.
Leich. Text
2 • Timoth • 4 •
V • 38 •

rechte Seite:
Und deßen
im Leben lieb gewesene
Ehe-Gattinn
Fr. Dorothea Kreutzkamp
welche allhier gebohren
1664. d. 11. April
in den Ehestand getreten
zuerst mit
Hr. Caspar Kunkel
Kauff u. Handelsm. alhier
nachmals mit
Hr. Johann Werckenthin
und als eine
mit 6. Kindern gesegnete
Mutter seelig verstorben
1731 dl. 29. April
... sie dann
nach vollendeten Creutzkampf
Die Krone der Ehren
von Gott bekom̅en
Leich.Text
Ps: 126. V. 5. 6.

Anmerkung:
Die beiden Sterbefälle wurden im Kirchenbuch der Marienkirche dokumentiert.
1723: „Anno 1723. Hl. johann Wercenthin, Ratenauensis, KauffM. in der Ucht-Straße starb am 1 jan: mane 2 uhr, u. ward d. 10 jan:, up. Dnca 1 post Epiph. in unserer Marien-Kirche im Gange nahe der Cantzel nahe an der Thüre gegen Hl. Neffen begraben cum parent. ex cone Funebri. æt. 59 jahr.“
1731: „D. 29 ejusd, als Dnca Rogate Mittags halb 1 uhr starb Fr. Dorothea Kreutzkams, Seel. Hln. joh: Werkenthinens, weiland führnehmen Bürgers u. Kauff-Mannes alhier Relicta, ward am Himmel-Fahrts Abend in der Kirchen St. Mariæ in der Stille beygesetzet, u. am 6 ejusd. derselben eine Gedächtniß predigt gehalten æt 67 jahr 18 Tage.“
Die Eheschließung im Jahre 1687 wurde mit folgendem Wortlaut eingeschrieben: „Hl Johann Werkentin Bürger und Kauffman alhier Hl Adolph Werkentins gewesenen Bürgers und Handelsman̅s in Rathenow hinterbliebener Sohn, und Fr. Dorothea Creutzkams, Hl Caspar Kunckels sel. gewesenen Bürgers und Handelsman̅s hieselbst hinterbliebene Wittwe.“ 3. Proklamation 1. Advent
Die erste Eheschließung Dorothea Creutzkams mit Caspar Kunckel fand vor 1682 (erste Taufe - des Sohnes Jacobus Kunckel; letzte Taufe 1684, Joachim Kreutzkam aus Osterburg als Taufpate) statt. Auch zum Ableben von Caspar Kunckel sind keine Informationen aus den Kirchenbüchern zu haben, da die Überlieferung der Sterberegister erst 1720 einsetzt.

Lage:
Das Epitaph steht im nördlichen Seitenschiff an der Nordwand zwischen der vierten und fünften Seitenkapelle von Osten gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020