altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henseken Fischbeck

Sterbedatum:
00.00.1636
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860120 - 52.605614

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der Sandstein-Platte ist fleckig.

Dekor:
Eine gekerbte Linie betont den Rand der Grabplatte und trennt die nebeneinanderstehenden Textfelder mit vertieften Inschriften. Unter den Schriftfeldern stehen mittig zwei Wappenschilder. Der Linke enthält die Initialen „H F“ und der andere zeigt eine Hausmarke.

Inschrift
linke Hälfte:
HANS FISCHBECKES
, VIEL
GELIEBTE KINDER SIND IM
HERREN SEEL. ENTSCHLAFEN
ALS ANNEKEN, 1623,
HENSEKEN, 1626,
DIE ANDER ANNEKE, 1630,
DIE DRIT̅E ANNEKE, 1636,
RVHEN ALHIE DER FRÖLICH:
AVFFERSTEHVNG ZVM EWI
GEN LEBEN ERWARTENDT.

1. JOH: 1
Daß Blvt Jesv Christi des
Sohns Gottes macht uns
rein von allen Sünden

rechte Hälfte:
HANS FISCHBECKE
VIEL
GELIEBTE KINDER SIND IM
HERRN SEL: ENTSCHLAFEN
ALS MARIKEN, 1636,
ELISABETH, 1636,
HENSEKEN, 1636,
CHRISTOFFEL, 1637,
RVHEN ALHIE DER FRÖLICH:
AVFFERSTEHVNG ZVM EWI
GEN LEBEN ERWARTENDT.

SAP: 4.
Sie sindt baldt volkomen worden
vnd haben viel jahr Erfüllet den
ihre Seelen gefielen Gott woll
Darumb eilet er mit ihnen auß
(dem bösen Leben.)

Anmerkung:
Die Überlieferung von Sterberegistern der Marienkirche setzt erst 1720 ein. Insofern beschränkt sich die Kirchenbuchrecherche auf die Taufregister, wonach Hans Fischbeck zwischen 1615 und 1640 insgesamt zwölf Kinder aus zwei Ehen taufen ließ.
Mit der ersten Ehefrau Anna Schmidt hatte er ab 1615 die Kinder:
1) Matthias Fischbeck getauft 1. Januar 1615,
2) Elisabeth Fischbeck getauft 3. Oktober 1616 † 1636 (lt. Grabplatte),
3) Anna Fischbeck getauft 1. Oktober 1618 † 1623 (lt. Grabplatte, „Anneke“),
4) Maria Fischbeck getauft 19. Juni 1620 † 1636 (lt. Grabplatte, „Marike“),
5) Johannes Fischbeck getauft Dom. Quasimodogeneti 1623 † 1626 (lt. Grabplatte, „Henseken“),
6) Christophorus Fischbeck getauft Dom. Misericordia Domini 1625 † 1637 (lt. Grabplatte, „Christoffel“).
Während seiner zweiten Ehe mit Anna Ebel kamen nachstehende Kinder dazu:
7) Joachimus Fischbeck getauft 2. Advent 1627,
8) Anna Fischbeck getauft Johannis baptistæ 1630 † 1630 (lt. Grabplatte, „die ander Anneke“),
9) Johannes Fischbeck getauft 24. Juli 1632 † 1636 (lt. Grabplatte, „Henseken“),
10) Anna Fischbeck getauft 19. Juli 1635 † 1636 (lt. Grabplatte, „die dritte Anneke“),
11) Christian Fischbeck getauft 18. Dezember 1637,
12) Margarethe Fischbeck getauft 19. Oktober 1640.
Nur für die Jahre 1631 bis 1644 sind in einem Glockenregister auch Sterbetage und Namen Verstorbener festgehalten worden. Die Vornamen der insgesamt sieben Kinder, die Hans Fischbeck in diesem Zeitraum begraben ließ, wurden nicht mit eingetragen:
1) ein Kind am 1(4/5?). August 1631,
2) ein Kind Mittwoch post Kantate 1636,
3, 4) zwei Töchter Johannes 1636,
5, 6) zwei Kinder am 13. September 1636,
7) ein Kind am 22. März 1637 – dieser Begräbnistag kann eindeutig Christophorus/Christoffel Fischbeck zugeordnet werden.
„M(eister) Hans Fischbeck“ selbst wurde am 8. Dezember 1640 begraben.

Lage:
Das Grabstein-Fragment liegt innerhalb der Kirche vor dem Nordwestportal. Dessen oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020