altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Wernich

Akzise-Einnehmer

Sterbedatum:
21.10.1723
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bismark
Standort:
Kirche
GPS:
11.554557 - 52.661271

Beschreibung:
Zustand:
Die aus Sandstein hergestellte Grabplatte hat im Randbereich einige Fehlstellen.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht eine ovale Kartusche, die ein mit zwei Pfeilen durchstochenes Herz zeigt. Drei dreiblättrige Kleeblätter sind darüber angeordnet.

Inschrift:
SUB
HOC SAXO REQUIESCAT
JOACHIMUS WERNICH NOTAR:
PUBLI: CÆSAR et REGIUS
IMMATRICULATUS ITEM
CONSUL et RECEPTOR ACCIS...U̅
ZIESE et METZE HUIUS LOCI
NATUS ROBELIÆ MECKLENBURGK
ANNO 1652. DIE. 20. NOVFEMBRIS
MORTUUS ANNO 17 DIE

SÜMBOLUM
UNI COR MEUM

J • W •

Anmerkung:
Die Grabplatte wird nicht genannt bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 27ff (Bismark).
Nach Wernichs Tod wurde das genaue Sterbedatum auf der zu seinen Lebzeiten vorbereiteten Platte nicht ergänzt.
Joachim Friedrich Wernich, der Sohn des Verstorbenen, war von 1715 bis 1770 Pastor in Zichtau. Im dortigen Sterberegister des Jahres 1723 befindet sich folgender Eintrag zum Ableben seines Vaters: „externa Not: den 21ten Octobr: dieses Jahres starb mein lieber Hl. Vater in Bißmarck. Hl. Joachim Wernich Bürgermeister Accise = Zinsez und Metz Einnehmer wie auch Kayserl. und Königl. Preußl. recipirter Notar: Cæs: Publicius. Der gebohren war zu Robel in Mecklenbl. Anno 1652, den 26ten 9br. ging nach Copenhagen 1673 und von da nach Rostock auf der Universitat 1674: u wurde daselbst 1675 Notarius, Danach Soldat. verheyrahtete sich 1679 den 13ten Maij mit Jfr Gertrudt Schultzen in Stendal, zog nach Bißmarck. zeugete mit dieser Frauen 7 Kinder als 6 Sohne und 1. Tochter deren gesamte Versorgung nach guter Erziehung er annoch erlebet, nur daß ein Sohn jung verstorben ist. alt. 71 Jahr minder 5 Wochen dieses schreibet Joach. Frid. Wernich. 2ter Sohn deßelben, u hiesiger Prediger“.
Die Grabplatte von Wernichs Ehefrau Gertrudt Schultz liegt am südlichen Ende des Querschiffes. Im Kirchenbuch von Bismark wurde vom damaligen Pfarrer Werner Christoph Miri notiert: „den 21 oct. 1723 starb der Hl. Bürgermeister Joachim Wernich. wurde den 29 ej. in der Kirche begraben vor dem Raths-stuhl. die leichen-Predigt hielt ich Ihm auf begehren über Esai. 38. v. 17.“

Lage:
Die Platte liegt innerhalb der Kirche im Querschiff nahe dem Nordportal. Ihr oberes Ende weist nach Norden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021