Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der Sandstein-Platte ist im linken unteren Bereich teilweise mit Schriftverlust abgetreten. Der rechte Rand wurde an der unteren Hälfte der Grabplatte abgeschnitten.

Dekor:
Eine gekerbte Linie betont den Plattenrand und teilt das Textfeld mit vertiefter Schrift vertikal in zwei Hälften. Die Evangelisten-Symbole mit darunter gesetztem Schriftband dekorieren die Ecken (links oben: Engel „• S • M(ATTH)ÆVS“; rechts oben: geflügelter Löwe „• S • MARKVS“; links unten: geflügelter Stier „• S • LVCAS“; rechts unten: Adler „• S • JOHANNES“). In Plattenmitte steht ein ovales Medaillon, welches von einem Lorbeerkranz und umlaufenden Spruchband mit erhabener Schrift eingefasst wird. Im Medaillon steht ein Engel, der eine Wappenpaar hält (linkes Wappen: eine stehende Engelsfigur im Schild erkennbar; rechtes Wappen: drei Blumen in einem füllhornartigen Gefäß).

Inschrift
linke Seite:
ANNO 16
22 d. 26
April ist
Der Wol
Ehrwürdi„
ger in Gott Andächti„
ger und Hochwollge„
larte H. JOHANNES GA
BRIEL LYSMAN̅ PHILOSO„
PHÆ MAGISTER zu RETZ
LING gebohren. ANNO
1653 dem 2 advent al„
hie zu DOHRA als PAS„
TOR introduci
ret worden.
u ANNO 16
81 den 20
9br in Gott
sanfft und
Seelig ent
schlaffen.

Leichtext ex ψalm
CXVL. v. 7. 8. 9.
Sey nun wieder zu„
frieden meine Seele –
im Lande der Leben
digen
...
Ge... ..
. Gott in
...en
...
...

rechte Seite:
ANNO 16„
30 d. 3
Iunij ist
die viel Ehr
und Tugendbegabte
Fraw Ursula Do„
rothea Bertrams zu
Ultzen gebohren AN
NO 1653 d. 19 8br
Ist sie Ehelich M. JOH.
GAB: LYSMAN̅ getrau
et worden u. ANNO
1705 d. 27 Juny
sanfft und
Seelig von
dieser Welt
abgef(ordert wor)
den

Leichtex(t) ...
ex ψalm L(XXI. v. 9.)
Verwirff mic(h)
nicht in mein(em)
Alter, verlaß
mich nicht we(nn
) ich schwach wer(de.)

Schriftzugumlauf Medaillon:
Das Gedächtniß der Gerechten ...

Anmerkung:
Vor dem Umbau der Kirche (1901 – 1905) lagen die Grabsteine vor und in der Nähe des Altares. Durch Grabungen konnten unter den Platten Grabgewölbe und Sargreste nachgewiesen werden. (vgl. Abhandlung zum Kirchenumbau von Dr. Ernst Block unter „Feldsteinkirchen in der Altmark“, http://www.altmark-kirchen.de). Mit großer Wahrscheinlichkeit war Lysmann ein Sohn von Gabriel Lysmann (* Celle 1589 † Rätzlingen 12. April 1679), der in Rätzlingen (östliches Nachbardorf von Uelzen) als Pastor tätig war (vgl. Datenbank 17188 – GEDBAS, https://gedbas.genealogy.net).
Da die Kirchenbuchüberlieferung von Dähre erst 1715 einsetzt, sind vor Ort keine genealogischen Recherchen möglich.

Abmessungen:
0,94 m × 2,01 m

Lage:
Die Platte steht innerhalb der westlichen (gotischen) Vorhalle am nördlichen Ende der Westwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021