altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Theodorus Bernhardy

Pastor

Sterbedatum:
26.08.1721
Konfession:
evangelisch
Ort:
Dähre
Standort:
Kirche
GPS:
10.906235 - 52.800451

Beschreibung:
Zustand:
Abgeplatzte Ränder der Sandsteinplatte wurden mit Zementmörtel ergänzt. Die Oberfläche ist etwas abgetreten.

Dekor:
Eine gekerbte Linie betont den Rand der Grabplatte mit vertiefter Inschrift. Der über dem Textfeld befindliche runde, aufgeraute Bereich könnte auf ein abgeschlagenes Zier-Element (Wappen o. ä.) hindeuten.

Inschrift:
Alhier ruhet in Gott
der weilandt:
Woll Ehrwürdiger und wollgelahrter
Herr Theodorus Bernhardy
gewesener treufleißiger PASTORY der Christ
lieben Gemeinde zu Dohra, ist gebohren
Anno 1654: dl. 19: Marty gestorben
Anno 1721: dl. 26: Augusty seines
Alters 67: Jahr 5: Monaht: 20 Tage.

Leichen Text Psalm am 91 vers ... 14: 15: 16

Er begehret mein so will ich ihm aushel
fen, er kennt meinen Namen darum wil
ich ihn schützen, er ruffet mich an so wil
ich ihn erhören, ich bin bey ihm in der noht
ich will ihn herauß reißen und zu Eh
ren machen, Ich will ihn sättigen mit
langem Leben und wil ihm zeigen
mein Heyl.

Anmerkung:
Vor dem Umbau der Kirche (1901 – 1905) lagen die Grabsteine vor und in der Nähe des Altares. Durch Grabungen konnten unter den Platten Grabgewölbe und Sargreste nachgewiesen werden. (vgl. Abhandlung zum Kirchenumbau von Dr. Ernst Block unter „Feldsteinkirchen in der Altmark“, http://www.altmark-kirchen.de). Im Chor der Kirche hängen zwei gerahmte handschriftliche Auflistungen zur Geschichte der Probstei Dähre und zu den Pastoren, 1929 erstellt von Pastor Johannes Schuckert. Zu Bernhardy wurde festgehalten: „... * Berlin 19.3.1654 als Sohn eines Stendaler Generalsuperintendenten, berufen 1682 vom Kurfürsten, † Daehre 20.8.1721 und in der Daehreschen Kirche beigesetzt. Stiftung eines noch vorhandenen, bei Privatkommunionen benutzten Abendmahlskelch mit der Inschrift: „Theordorus Bernhardy. P. Döhr. a̅o̅ 1721.“ Am 5. 6. 1715 Pfarre und Pfarrarchiv durch Feuersbrunst zerstört. Bernhardys Grabstein in unserer Kirche.“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 120. Demnach kommt als Bernhardys Vater Daniel Bernhardi (* Berlin Rosenthal 20. Januar 1622 † 1707), der u. a. 1651 – 1654 in Berlin-Pankow und ab 1681 am Stendaler Dom als Pastor bzw. Superintendent wirkte, in Frage. In erster Ehe war dieser mit Catharina Zimmermann und in zweiter Ehe mit Anna Elisabeth Inchhofer verheiratet.
Im Sterberegister von Dähre wurde 1721 festgehalten: „Die 26t Aug: des Morgens zwischen 2 und 3 Uhr, ist der WohlEhrwürdige, und Wohlgelahrte Herr Pastor Theodorus Bernhardi Seel. in den HErrn entschlaffen, deßen Beerdigung ist am 7t Octobr: a. c. vollenzogen worden“.

Abmessungen:
1,07 m × 2,25 m

Lage:
Die Platte steht innerhalb der westlichen (gotischen) Vorhalle westlich neben der Tür zum Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021