altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Philipp Enoch Heiland

Schulenburgischer Gesamtrichter

Sterbedatum:
07.05.1698
Konfession:
evangelisch
Ort:
Apenburg
Standort:
Kirche
GPS:
11.202770 - 52.709190

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das rechteckige Epitaph besitzt abgerundete Unter-Ecken. Ein ovales, nach außen gewölbtes Textfeld trägt eine erhabene Inschrift und ist mit einem Kranz aus üppigem Blattwerk eingefasst. Die Unterecken sind mit Blüten dekoriert. Ein mit Laub bekrönter Totenschädel vor einem gekreuzten Knochenpaar steht mittig unter dem Textfeld. Über dem Schriftfeld schweben zwei Putten, die mittig ein Allianzwappen halten (links: im Schild drei Baumstämme, wovon einer einen Blütentrieb besitzt; ein Baumstamm mit Blütentrieb ziert den Helm; rechts: im Schild zwei parallel zueinander liegende Sensenmesser(?) und darüber drei nebeneinander angeordnete Blüten; auf dem Helm ein Büffelhornpaar, dazwischen zwei aufrecht stehende Sensenmesser).

Inschrift:
CHRISTO SERVATORIS
PROSPERÆ QVE MEMORIÆ
VIRI NOBILISSIMI ET CONSULTISSIMI
PHILIPPI ENOCH HEILANDI
QVI
GVELFERBYTI IX • KL • FEBR • MDCXLV
SPLENDIDO LOCO NATUS
PER CLARISSIMA INCEDENS MAIORUM VESTIGIA
ALTORFI LIPSIÆ QVE
IURIS PRUDENTIÆ SACRIS OPERATUS
IN PEREGRINATIONE GALLICA
QVAM
MODERATOR ILLUSTRIS IUVENIS
OBIVIT
AVITU PATRIUM QVE DOCTURÆ DECUS
AURELIANI OBTINUIT
AB ILLUSTRI ET GENEROSISSIMA GENTI
SCHULENBURGIA
IURI IN PRÆDIIS COMMUNIBUS
DICUNDO PRÆFECTUS
PRUDENTIAM FIDEM INTEGRITATEM
NEC HUIUS ÆVICANDOREM
OMNIBUS APPROBAVIT
MAGNO QVE SUI DESIDERIO RELICTO
IN DOMINO PIE OBDORMIVIT
NON MAII MDCIIC
SABINA HEDWIGIS MEIERIA SEX LIBERIS
SUPERSTITIBUS MARITO OPTIMO AC DESIDERATISS
NON SINE LUCTU ET LACRYMIS
H • M • P •

Anmerkung:
1698 wurde im Kirchenbuch von Apenburg der Sterbefall des 1645 zu Wolfenbüttel geborenen Gesamtrichters registriert: „Beerdigte 1698. den 7. Maj starb Hl. ...tor HEYLAND, Schulenb: Gesampt„Richter abends zwischen 3. u. 4. und ward den 20. Ejusd. solenniter beErdiget mit einer Leichen Pred. aus Joh. III. Also hat Gott die welt geliebet p“.
Vgl.: Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche ... – Kalliope http://kalliope-verbund.info › eac:
Demnach war der Verstorbene ein Sohn des Polycarp Heiland (* Leipzig 1. November 1614 † Wolfenbüttel 19. März 1662, Jurist Hofrat, Diplomat) und dessen Ehefrau Rosina Elisabeth Schreiner (1620 – 1694).
Philipp Enoch Heiland schloss am 31. August 1686 in der Thomaskirche zu Leipzig die Ehe mit Sabina Hedwig Meier (* Leipzig Februar 1662), einer Tochter des Handelsmannes Christian Meier in Leipzig und Maria Elisabeth geb. Welsch (Vgl. Internetportal gedbas und auch Johann Seifert „Stam̅=Taffeln Gelehrter Leute“ 3. Teil, Regensburg 1728)
Den Eheleuten wurden von 1687 bis 1696 in Apenburg insgesamt sechs Kinder geboren. Bei der Taufe der ersten Tochter Amalia Hedwig Heiland am 6. Oktober 1687 waren als Taufpaten in Apenburg gegenwärtig: 1) Frau Amalia von der Schulenburg, 2) Frau Rosina Elisabeth Heiland „des Kindes Groß„Mutter aus Leipzig“, 3) Frau Christiana Sophia Meyer „der Fr. Gesamt-R... Schwester aus Leipzig“, 4) Herr Augustin Heiland „Fürstl. Hoff„ und Justitien Rath zu Zell, des Hl Gesamt„R. Bruder“, 5) Herr Hinrich Conrad Beckendorff, Bürgermeister in Magdeburg.

Abmessungen:
1,00 m × 1,55 m

Lage:
Das Epitaph befindet sich innerhalb der Kirche. Es wurde in die Ostwand des Turm-Erdgeschosses nördlich der Pforte zum Kirchenschiff eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021