altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Agnese Christine Bötticher

Bekmann

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
00.00.1729
Konfession:
evangelisch
Ort:
Dankensen
Standort:
Kirche
GPS:
10.911285 - 52.734659

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der Sandsteinplatten besitzt kleinere Flecken. Im oberen Bereich des Textfeldes befindet sich eine kleine Fehlstelle.

Dekor:
Eine erhabene Inschrift erstreckt sich nur über den mittleren Bereich des schmucklosen nebeneinander liegenden Plattenpaares.

Inschrift:
SIR ...L
Zuletzt ... Todt
welcher
zwey alhier Ruhende Hertzen
Im leben
Schmertzlich getrennet
aber im Tode ungetrennet sind,
In dehm er zu erst ANNO MDCXCVII
den Hoch Ehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn
JOHANN MELCHIOR BÖTTICHER
wolverdienten Pastorem des Klosters
und er Gemeinde zu Distorff
im
XXVIten Jahr seines Heiligen Ambts
und
LVIIten Jahr seines alters
und zuletzt ANNO MDCCXXIX
dessen Geliebteste Ehegenossin
Die HochEdle und Tugendbegabte Frau,
Frau AGNESE CHRISTINE BECMANS
im LXXXIten Jahr Ihres alters
aus dieser Welt abgeforderd
JOH. XIV
Ich lebe, und Ihr solt auch leben.

Anmerkung:
Da die Kirchenbuchüberlieferung von Diesdorf erst Ende des 18. Jahrhunderts einsetzt, sind dort keine weiteren Recherchen zu den verstorbenen Eheleuten möglich. Im Chor der Kirche zu Diesdorf hängt jedoch ein Ölgemälde des Pastors mit folgender Aufschrift:

„Johann Melchior Bötticher
23. Jahre gewesener Prediger in Distorff ward ge-
bohren in Hannover den 14. Octobr. 1641.
Starb in Distorff den 25. Dec. 1697. Seines Alters 56. Jahr.

Leichen Text . PS. XVI. V. 8
Ich habe den Herrn allezeit für Augen, denn er ist mir
zur Rechten, darüm wird ich wohl bleiben.

Ey du frommer und getreuer Knecht, du bist über Wenigem
getreu gewesen, ich will dich über viel Setzen gehe ein
zu deines Herrn Freude, MATTH: XXV. V. 23.“

Vgl. auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, 2. erweiterte Auflage (elektronische Ressource), Rühstädt 2006, S. 115. Demnach war Bötticher ein Sohn des Schuhmachermeisters Erich Bötticher und Ilse Rosenmeyer in Hannover. Nach seiner Zeit als Prediger in Essen kam er 1675 nach Diesdorf. Am 29. Januar 1675 verheiratete er sich mit der Tochter des Essener Sekretärs Theodor Bekmann und dessen Ehefrau Brigitta Ritter gen. Campmann.
Siehe auch Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Bd. 2, Berlin 1753, 5. Teil, I. Buch. 10. Kap. Spalte 156. Demnach wurde Bötticher am 7. März 1675 nach Diesdorf berufen.
Der Überlieferung nach wurde der Diesdorfer Pastor in Dankensen begraben, weil er sich dieser Kirche sehr verbunden fühlte (Mitteilung Herr Uwe Hartmann, Kirchenältester in Dankensen).

Abmessungen:
2,38 m (2 × 1,19 m) × 2,58 m

Lage:
Das Plattenpaar liegt innerhalb der Kirche vor dem Triumphbogen. Ihre oberen Enden weisen nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021