altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Catharina Fahrland

Bolden

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
02.08.1708
Konfession:
evangelisch
Ort:
Jeggau
Standort:
Kirche
GPS:
11.205474 - 52.538473

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche des Sandstein-Epitaphs besitzt kleine Flecken.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen schmalen erhabenen Rand und trägt zwei ebenso eingefasste, nebeneinanderstehende Textfelder, die nach oben und unten bogenförmig abschließen. Die Inschriften sind vertieft eingearbeitet worden. Über und unter den Inschriften befinden sich in sich verschlungene Linien. Glockenblumen verzieren die Oberecken der Platte. Ein Kreuz mit der Inschrift „INRI“ steht oben mittig zwischen den Schriftfeldern.

Inschrift
linke Hälfte:
JOHANNES FAHRLAND

BRANDENB. MARCHITA
NATUS 1613
ANNO
DENATUS 16
PASTOR JEGGOV:
ÆTATIS SVÆ
IESUS FRATER BEATIFICUS
MEUS
Joh: XX. 17. I TIM. I. 15.
Ich Jesus Lebe und
JOH. XIV. 19.

rechte Hälfte:
ANNA CATHARINA BOLDENS

I F E G (Iohannes Fahrlands Ehe Genossin?)
In Helmsted
Gebohrn 1634
Gestorben 16
Ihres Alters
Jahr
Auff Christum baue ich
herzinniglich
Ihr Sollt auch Leben
Offenb. I. 18.

Anmerkung:
Alter und Sterbedaten der Eheleute wurden auf der Grabplatte nachträglich nicht ergänzt. Im Kirchenbuch von Jeggau steht dazu zu lesen:
„Anno 1695 den 9 aprilis ist der weilandt Sehl: herr Johanneß fahrlandt gewehsener Pastor, welcher der gemeine gotteß in die 56 Jahr, daß wordt gotteß gePrediget, gestorben, vnndt den 18 aprilis beErdiget worden“
1708: „Den 2ten Augusti ist Frau Anna Cathrina Boldens Sehl. Hl. Johan Fahrlands 58 jährigen Predigers alhier hinterlaßene Wittibe sanfft und sehlig in dem Herrn entschlaffen, den 5ten dieses darauff ist Ihr Leichnam in der Erden gesetzet worden am 29ten aber ist die Solenne Procession gehalten, mit einer Abdanckung und Leichpredigt der Text war genommen auß den 1ten Cap: der Epistel an die Philipper v. 21. Christus ist mein Leben, sterben ist mein Gewinn. Ihres Alters 74. Jahr.“
Pastor Fahrland hat im Jahre 1652 mit der Führung eines Kirchenbuches für das Kirchspiel Jeggau (wieder) begonnen. Vermutlich sind die früheren Aufzeichnungen beim großen Dorfbrand 1650, bei der auch die Kirche vernichtet wurde, Opfer der Flammen geworden. Siehe dazu auch Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Magdeburg E 17, XII Nr. 10.
Amtsnachfolger Fahrlands wurde Heinricus Köhnes († Jeggau 7. Februar 1700, Sohn des Zacharias Köhn in Gardelegen), der sich am 9. Juni 1691 mit der ältesten Tochter Anna Maria Fahrland (* Jeggau 21. Juni 1662 † Jeggau 22. September 1731) verheiratet hat.
Vgl. auch Christophorus Schultze „Auff und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen“, Andreas Güssow Stendal, 1668, S. 48. Darin wird Pastor Johan Fahrland auch als Konrektor der Schule in Gardelegen genannt.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche südlich neben dem Kanzelaltar.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020