altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joseph Eichelgrün

Handelsmann

Sterbedatum:
21.08.1900
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962491 - 52.537021

Beschreibung:
Zustand:
Das Sandstein-Grabmal besitzt eine Vielzahl von abgeplatzten Stellen in den Textfeldern, was zur Einschränkung der Lesbarkeit führt.

Dekor:
Der Doppelgrabstein weist zwei Textfelder mit vertieften Inschriften (hebräisch und deutsch), die durch eine vertikale, gekerbte Linie getrennt sich, auf. Über jedem Textfeld schließt der Grabstein mit einem Bogen ab.

Inschrift
Ostseite linke Hälfte:

...
...
...
...
...(hebräische Inschrift)...

...(deutsche Inschrift)...
...
Johanna Eichelgrün
geb. ...i 18...
...
Friede sei ihr!

Ostseite rechte Hälfte:
...
...
...
...
...(hebräische Inschrift)...

...(deutsche Inschrift)...
...
Joseph Eichelgrün
...
gest... ...9... ...
Friede sei ihm!

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Lt. dem Internetportal geni.com war der Handelsmann Joseph Eichelgrün (* 1. Juli 1824 † Tangermünde 21. August 1900) ein Sohn des Raphael Moyses Eichelgrün und der Johanna geb. Schwalbe. Johanne Eichelgrün geb. Reiss wurde in Arneburg am 27. Mai 1821 geboren. Der 17. April 1900 war ihr Todestag in Tangermünde.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der neunten Reihe von Osten unter alten Eiben. Er ist der erste Stein dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020