Beschreibung:
Zustand:
Der aus Sandstein gefertigte Grabstein ist bis auf den oberen Bereich der Ostseite stark verwittert.

Dekor:
Der Stein schließt nach oben mit einem verzierten Giebeldreieck ab. Akroterien schmücken die Oberecken. Auf der Ostseite befindet sich eine vertiefte Inschrift.

Inschrift
Ostseite:
Hedwig Eichelgrün
geb: d. 24 August
1869
gest: ... 16 ...
...

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Landesarchiv Sachsen-Anhalt Rep C 131 Nr. 1412 (Geburten, Heiraten, Begräbnisse von jüdischen Einwohnern u. a. in Tangermünde 1847/48 – 1874 und Stendal 1847 - 1874). Lt. Sterbeurkunde starb das 24 Tage alte Kind am 16. September 1869 in Tangermünde an Krämpfen. Die Eltern waren der Kaufmann Salomon (Sally) Eichelgrün und Johanne geb. Tasse in Tangermünde.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der sechsten Reihe von Osten. Er ist der dritte von sechs Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020