altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henriette Bernhard

Pintus

Ehefrau des Kaufmanns

Sterbedatum:
27.01.1876
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962662 - 52.537136

Beschreibung:
Zustand:
Der durchgebrochene Grabstein aus Sandstein wurde mit Mörtel wieder zusammengefügt. Die Oberfläche ist etwas verwittert.

Dekor:
Der auf einem hohen Sockel ruhende Stein besitzt auf jeder Seite ein vertieftes Textfeld mit ebenfalls vertiefter Inschrift. Über jedem Textfeld steht ein Davidstern. Nach oben schließt das Grabmal mit einem überkragenden Gesims satteldachartig ab. Ein Akroterion bekrönt den First.

Inschrift
Ostseite:

...(hebräische Inschrift)...

Westseite:
Hier ruhet
Frau Henriette
Bernhard g. Pintus
geb. am 8. October 1802
gest. am 27. Januar 1876.
Friede ihrer Asche.

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. Neben der Darstellung der Geschichte des jüdischen Friedhofs finden sich hier auch Angaben zu einigen der hier Begrabenen (erarbeitet von Heide Kramer 2012): „1814 erwarb Joel Bernhard aus Schwerin in Tangermünde das Bürgerrecht. Er eröffnete 1824 ein Kaufhaus in der Langen Straße 52/53 und wurde damit zum Gründer des ältesten Tangermünder Kaufhauses. Die Gräber von Joel Bernhard und seiner aus Havelberg stammenden Ehefrau Henriette, geb. Pintus blieben erhalten. Ihre vier Kinder wurden in Tangermünde geboren.“

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der vierten Reihe von Osten. Er ist der achte von elf Steinen dieser von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020