altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Auguste Maria Dorothea Gaedcke

Pecker

Ehefrau des Tischlermeisters

Sterbedatum:
28.12.1899
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.149278 - 52.849572

Beschreibung:
Zustand:
Die Platte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Dorothea Gaedcke

geb. Pecker
geboren am 10. Mai 1821
gestorben am 28. December
1899

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch der Marienkirche war die verstorbene Witwe zuletzt wohnhaft in der Salzstraße 7. Sie war die Tochter des Bürgers und Zimmermeisters in der Neustadt Salzwedel, Johann Christoph Pecker, und dessen Ehefrau Catharina Dorothea Köhn. In erster Ehe heiratete sie in der Katharinenkirche am 3. April 1849 den Tischlermeister Friedrich Wilhelm August Brewitz († Salzwedel-Neustadt 4. April 1850, „Pocken u. hinzugetretenen Nervenfieber“, ein Kind), Sohn des Gutsherrn von Seeben und Chütlitz und Branntweinbrenners in Salzwedel, Joachim Dietrich Brewitz, und dessen Ehefrau Anna Elisabeth Werner. Nach dessen Tod ging sie am 25. Februar 1852 in der Marienkirche eine weitere Ehe mit dem Bürger und Tischlermeister Georg Gustav Gaedcke, einem Sohn des Bürgers und Tischlermeisters Georg Wilhelm Gaedcke und der Maria Elisabeth geb. Spangenberg, ein.
Nördlich neben der beschriebenen Grabplatte liegt eine Platte gleicher Größe und Gestaltung, die dem Sohn der Verstorbenen, Karl Gustav Louis Gaedcke (* Salzwedel 2. Dezember 1853 † Salzwedel 26. Dezember 1927, Lehrer und Heimatforscher) gewidmet wurde.
Vgl. dazu Melanie Mielke „Zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt“, erschienen in der Volksstimme vom 28. Dezember 2013: „In den Gotteshäusern der Hansestadt sind zahlreiche Grabsteine zu finden. Die Volksstimme-Serie „Salzwedeler Kirchengräber“ beleuchtet die Personen, die in den Kirchen beigesetzt wurden. Heute: Karl Gaedcke.
Die Grabsteine für Karl und Dorothea Gaedcke liegen außerhalb der Marienkirche an der Nordseite. Karl Gaedcke wurde am 2. Dezember 1853 in Salzwedel als Sohn eines Tischlermeisters geboren. Er war Gymnasiallehrer, Studienrat und Heimatforscher. Als Junge besuchte er das Königliche Gymnasium Salzwedel, das sich zu dieser Zeit schon im Gebäude in der Straße Vor dem Lüchower Tor befand. Es wurde 1931 umbenannt und heißt heute Jahngymnasium. Gaedcke legte seine Reifeprüfung, vergleichbar mit dem heutigen Abitur, unter dem Rektor Dr. A. Aßmus ab, der das Gymnasium vom 1869 bis 1876 leitete.
Nach dem Abschluss ging er zum Studium nach Berlin. Dort studierte er Geschichte, Erdkunde und Philologie. Nach seinem Studium kehrte Karl Gaedcke nach Salzwedel zurück. Er begann an seiner ehemaligen Schule, dem königlichen Gymnasium, zu unterrichten. Karl Gaedcke muss Erfüllung in seiner Arbeit gefunden haben, denn er übte seine Lehrertätigkeit 42 Jahre lang aus.
Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, widmete er sich der Forschung zur Geschichte seiner Heimatstadt Salzwedel. Von Gaedcke stammen unter anderem zwei heimatgeschichtliche Bücher. Zum einen „Salzwedel im dreißigjährigen Kriege (1618-1626)“, das er 1891 herausbrachte und „Salzwedel in westfälischer Zeit“, welches 1912 erschien. Außerdem war Gaedcke Mitglied im „Altmärkischen Verein für vaterländische Geschichte zu Salzwedel“. Karl Gaedcke starb am 26. Dezember 1927 infolge eines Schlaganfalles.
Seine Heimatstadt setzte ihm bereits zu Lebzeiten ein Denkmal, als 1926 die Karl-Gaedcke-Straße nach ihm benannt wurde.“

Lage:
Die Grabplatte liegt außerhalb der Kirche vor der nordöstlichen Seitenkapelle. Ihr oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020