altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Daniel Krenckel

Obergerichts-Advokat

Sterbedatum:
25.01.1730
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Randteile der Bekrönung des Grabmals fehlen.

Dekor:
Zwei nebeneinanderstehende Textfelder mit erhabener Schrift sind in üppigem Blatt- und Blütenwerk eingebettet. Zwischen den Schriftfelder steht unten ein Totenkopf und oben ein Sanduhrenpaar. Darüber erhebt sich auf einem schmalen Sims die nach oben bogenförmig abschließende Bekrönung, auf der zwei schwebende Putten je ein Reis und gemeinsam ein Wappenpaar halten. Im Schild des linken Wappens steht ein Lamm mit einem Wimpel am Stab auf einem schachbrettartig gegliederten Boden. Ein fünfzackige Krone ziert den Helm. Das rechte Wappen führt eine weibliche Figur, die einen Kranz in ihrer rechten Hand hält, im Schild. Die Helmzier zeigt dasselbe Symbol. Die Grabplatte besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift
linke Seite:

cippus…
Hic Sepulcratis
in memoriam beate Defun
ti Nobilitissimi et consultiss:
Domini DNI,
DANIELIS KRENCKELII
Qvi lucem prianmi ad spexit
Linsteti 1682 luci erep
tus Stendaliæ 1730,
post qvam in hoc Metropoli
namus publicum capes sivit
justum causarum Patronumi
egit, verba multi vendidit
Deo fidem et bonam con,
scieritiam servat vit doriee
ad voluntatem Dei Vivere
desiit positiss. est
a Relicta
Vidua H R. Neandrin
vosvero qvi hoec legitis
̅

rechte Seite:
Conditum
quo que est Hoc
Monumentum.
ut in
Pio quovis Pectore
recondator Memoria
Prænobilissimæ Matronæ
HELENÆ REGINÆ
KRENCKELIÆ

quæ Anno MDCLXX
nata est Reichenbachii
in Lusatia superiori,
Patre Michaele Neandro
Pastore Primario
perquam fidelissimo.
Nupsit Marito
anno MDCCXI
Diem obiit supremum
Christo consisa
d. V. Apr: MDCCXLI

Anmerkung:
Im Sterberegister der Stendaler Marienkirche wurden die Sterbefälle der Eheleute dokumentiert.
1730: „D. 25 januarii morgens üm halb 8 uhr starb Herr Daniel Krenkel. Königl. Preußl. Ober-Gerichts-Advocatus alhier /: ein Christl. u. frommer Mann :/ u. ward am 29 ejusd. in unserer Kirche hinter dem hohen Altare zu Abends beygesetzet, deßen Gedächtniß-Predigt am Sontag Sexages. gehalten worden. æt 47 Jahr 45 Wochen.“
1741: „Fr. Helena Reg. Krenckeln geb. Neandern. Seel. Hl. Krenckels, weyl. berühmten Ober„Gerichts Advocati relicta, starb d. 5. April früh um 2 Jahr (gemeint ist wohl „Uhr“ anstatt „Jahr“, F. M.) an der Waßersucht, ihres Alters 71 Jahr weniger 2 Monath. Sie ward d. 7. ej. abends in der Kirche im Gange hinter den hohen Altar beygesetzt, ihre Gedächts=Predigt geschahe darauf Dom. Miseric. Dom als d. 16. Apr.“
Daniel Krenkel war ein Sohn des Pastors Johann Krenckel. Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 215. Demnach war Johann Krenckel (* Aken) von 1658 – 1662 Pastor in Poritz, von 1662 – 1683 in Lindstedt und anschließend bis zu seinem Tod am 19. Oktober 1710 Pastor in Krevese. In Krevese ging er am 20. November 1683 die Ehe mit Dorothea Müller, der Witwe des Pastors Stephan Kaulitz d. Ä., ein.
Aussagen zu seinen früheren Ehebeziehungen (insbesondere der leiblichen Mutter des Daniel Krenckel) sind aufgrund nicht überlieferter Kirchenbücher aus der Zeit vor 1683 in Lindstedt bzw. vor 1662 in Poritz (Kirchenbuchlücke) nicht zu treffen.
Die Ehefrau Helene Regine Krenckel geb. Neander wurde lt. Inschrift auf der Grabplatte 1670 als Tochter des Michael Neander in Reichenbach / Oberlausitz geboren. 1711 ging sie die Ehe mit Krenckel ein.

Lage:
Das Epitaph steht in einer Mauerecke im Chorumgang.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019