Beschreibung:
Zustand:
Am rechten Ende des oberen Gesimses ist eine Fehlstelle zu beklagen.

Dekor:
Die Grabplatte aus Sandstein steht auf einem aus Mauerwerk hergerichteten Sockel und ist ebenso von einem gemauerten Rand mit begogenförmiger Bekrönung umgeben. Auf der Platte befindet sich ein mit erhabenem Rand versehenes ovales Textfeld mit ebenfalls erhabener Schrift. Die unteren Ecken sind mit einem Totenschädel vor einem gekreuzten Knochenpaar (links) und und einem Sanduhrenpaar (rechts) geschmückt. Über dem Textfeld schweben zwei geflügelte Putten, die jeweils eine aus Blüten und Blättern gebundene Girlande halten. Zwischen den Figuren stehen zwei Wappen (links: von Jagow – Wagenrad mit sechs Spreichen im Schild, Dachs mit zwei Pfeilen als Helmzier; rechts: von Schwartzwald – quergeteilter Schild, oben (und als Helmzier) drei Eicheln, unten ein Tierkopf). Das Grabmal besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift:
Hier liegt
eine kaum aufgegan-
gen, durch dem Todt abge-
brochene, aber in dem Paradies
Gottes der Seelen nach grünen
de und ewig blühende Bluhme
HENRIETTA FRIDERICA
von JAGOW
Des Hochwohlgebohrnen Herren
Herrn RUDOLPH GEBHARD
von JAGOW.
und der Hochwohlgebohrnen Frauen
Frau CORDULA LOUISA
von JAGOW gebohr • von SCHWARTZ
WALD
Liebgewesenes Fräulein
Sie ist auffgegangen d. 21 August.
1732. Abgebrochen durch dem
Todt und in das Paradies
Gottes versetzet worden
d. 25 Septembr. 1733.
Leich. Text.
PS. CIIL. 15. 16.

Anmerkung:
Hofrat Rudolph Gebhard von Jagow starb lt. Kirchenbuch von Calberwisch am 14. September 1756 und wurde in der dortigen Kirche beigesetzt. Am 8. Mai 1715 ging er die Ehe mit Cordula Louise „von Schwartzwald zu Nedelitz ohnweit Magdeburg (= Nedlitz)“ in Calberwisch ein.
Zum Ableben ihrer Tochter 1733 steht im Sterberegister der Marienkirche geschrieben: „DHl Hoffr. von jagau jüngstes Fräulein starb ohngefehr ein Jahr alt d 20 7br und ward des Abends folgend in der Kirche hinter dem hohen Altar in der Stille beygesetzet. Vor welcher Stelle gezahlet ward 6 rl. weil sie aber reform reliq bekamen Prediger u. Schule (nich)ts davon welches unrecht.“

Lage:
Die Grabplatte steht an einem Rundpfeiler an der Innenseite des nördlichen Teils des Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019