altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Christian Pistorius

Sohn des Rektors

Sterbedatum:
06.04.1706
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte steht auf einem gemauerten Sockel, der, wie auch die Wand über der Platte, eine aufgemalte Inschrift zeigt. Das ovale Textfeld des Grabmals mit erhabener Schrift wird von einer erhabenen Lorbeer-Girlande umrandet. Die vier Ecken der Platte sind mit Engelsköpfen über Flügelpaaren ausgeschmückt. Das Grabmal besitzt zudem eine farbige Gestaltung.

Inschrift
über der Grabplatte:

Johann …
Ich bin die Aufferstehung
und das leben wer an mich glaubt der wird
leben ob er gleich stürbe

Textfeld:
Hier schläfft
JOHANN GÜRNER PISTORIUS,
von Barby aus Sachsen,
Dreyer Schulen gewesener RECTOR.
als zu Neu Hallensleben VII.
zu GARDELEGEN V.
zu STENDAL III. Jahr.
und zwar hier RECTOR und DIACONUS II.
RECTOR und ARCHIDIACONUS 1 Jahr.
Kaam her Anno 1691 den 4 Decemb.
ward gebohren 1650 den 31 Januarij.
starb Anno 1711 den 9ten Martij
Sein Leich-Text: Römer 8. v. 31. 32
Ist Gott für uns Wer mag wieder uns. etc
Deßen Ehe=Frau MARIA GERtrut Wilrichs:
Schul-RECTORIS in Helmsted Tochter
Die gebohren anno 1656. d. 17 Martij. gestorben 1727. d. 26 May.
Ihr Leich-Text: Psalm 116. v 7. 8. 9.
Sey aber wieder zufrieden meine Seele de̅ der Herr thut dir guts
und Kinder
JOHANN ALBRECHT,
gebohren 1693. d. 22 Junij gestorben 1694. d. 26 Deceb.
JOHANN CHRISTIAN,
gebohren 1698. d. 22 Augusti gestorben 1706: d. 6 April
Sein Leich-Text: Buch der Vorseh: 4. v. 13. 14.
Er ist bald volkommen worden, und hat viel Lohn erfüllet.
CATHARINA ELISABETH,
gebohren 1687. d: 24 Augusti gestorben 1706. d. 17 May.
Ihr Leichen-Text.Hohe Lied Salom. IV. 8. 9.
Komm meine Brautt von Libanon, komm
Balt ruhe 6 Jahr nechst dem Weld
ende.

Sockel:
Psalm 4 v. 9.
(Ich liege und schlafe ganz mi)t friede(n)

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 256f. Demnach wurde Pistorius 1650 in Barby geboren.
Da die Sterberegister der Marienkirche erst ab 1720 überliefert sind, kann nur die Dokumentation zum Ableben der Ehefrau im Jahre 1727 wiedergegeben werden: „D. 26 Maji nachmittags von 2 bis 3 uhr starb Fr. Maria Gertraut Wilrichen, aus Helmsted bürtig, Seel. Hn. Johan. Werneri Pistorii, weiland Archidiaconi dieser Marien-Kirche, hinterl. Wittwe, und ward am 5ten Juny in der Capelle ihres Seel Mannes demselben an die Seite gesetzet, u. mit einer parentation Leichen-Predigt begraben æt 71 J. 2 M. 9 Tage.“ Sie war eine Tochter des Rektors der Helmstedter Lateinschule Nicolaus Wilrich (* 1595 † 1667), welcher sich 1651 mit der Bürgerstochter Catharina Harding verheiratete (vgl. Katalog des Familienarchivs Wilrich/Willrich
www.wilrich-willrich.de › Verzeichnis des Willrich-Archivs Dep. 71.pdf).
Dem beschriebenen Grabmal gegenüber innerhalb derselben Seitenkapelle befindet sich das Denkmal einer Tochter der Eheleute Pistorius/Wilrich.

Lage:
Das Epitaph wurde in die Wand einer Seitenkapelle des Chorumganges eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019