altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Otto Wilhelm Heinrich von Lüderitz

General

Sterbedatum:
29.08.1885
Konfession:
evangelisch
Ort:
Lüderitz
Standort:
Friedhof
GPS:
11.746834 - 52.510912

Beschreibung:
Zustand:
Das steinerne Grabkreuz ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Grabmal trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift
Vorderseite:

Hier ruhet
der Königlichen Generallieutenant
Otto von Lüderitz
geb. d. 9.
Juli
1818,
gest. d. 29.
August 1885.

Rückseite:
Die Wege des Herrn sind eine
Güte und Wahrheit.
Psalm 25. v. 10.

Anmerkung:
Vgl. Otto von Lüderitz – Wikipedia https://de.wikipedia.org › wiki › Otto_von_Lüderitz: „Otto war ein Sohn des Herrn auf Lüderitz Ludolf Friedrich von Lüderitz (1776–1843) und dessen Ehefrau Dorothea, geborene von Barsewisch (1784–1855), verwitwete von Kleist.
Lüderitz besuchte das Gymnasium in Magdeburg und das Berliner Kadettenhaus. Anschließend wurde er am 18. August 1836 als Sekondeleutnant dem 6. Kürassier-Regiment der Preußischen Armee überwiesen. Zur weiteren Ausbildung absolvierte er die Tierarzneischule sowie die Allgemeine Kriegsschule. Im Anschluss daran war Lüderitz Regimentsadjutant, bis er Anfang Januar 1848 als Adjutant der 5. Kavallerie-Brigade in Frankfurt (Oder) Verwendung fand. Für die Dauer der Mobilmachung war Lüderitz 1850/51 als Generalstabsoffizier bei der 3. Kavallerie-Division. Mit seiner Beförderung zum Premierleutnant wurde er im Juni 1852 Adjutant der 5. Division, bis Lüderitz Anfang August 1855 als Rittmeister wieder in den Truppendienst zu seinem Stammregiment zurückkehrte. Nach einer Kommandierung als Eskadronführer beim 6. schweren Landwehr-Reiter-Regiment in Brandenburg an der Havel wurde er Mitte Juni 1858 in das 1. Kürassier-Regiment nach Breslau versetzt und mit Patent vom 5. Februar 1855 zum Chef der 3. Eskadron ernannt. Vom 1. Oktober 1860 bis zum 19. November 1862 folgte eine Verwendung als Adjutant der 6. Division. Anschließend wurde Lüderitz unter Verleihung des Charakters als Major Eskadronchef im 2. Brandenburgischen Ulanen-Regiment Nr. 11 in Kyritz. In dieser Stellung erhielt er Mitte März 1863 das Patent zu seinem Dienstgrad und im Jahr darauf führte er seine Eskadron im Krieg gegen Dänemark im Gefecht bei Niebüll, dem Sturm auf die Düppeler Schanzen sowie beim Übergang nach Alsen.
Am 18. April 1865 wurde Lüderitz etatsmäßiger Stabsoffizier im Rheinischen Ulanen-Regiment Nr. 7 in Saarbrücken. 1866 nahm er während des Krieges gegen Österreich an den Schlachten bei Münchengrätz und Königgrätz teil. Nach dem Friedensschluss wurde Lüderitz am 30. Oktober 1866 Kommandeur des neuformierten Ulanen-Regiments Nr. 14 in Münster. In dieser Stellung avancierte er bis Mitte Juni 1869 zum Oberst. Er führte sein Regiment während des Krieges gegen Frankreich 1870/71 in den Schlachten bei Colombey, Noisseville, Amiens, Hallue, Bapaume und Saint-Quentin sowie bei der Belagerung von Metz.
Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde Lüderitz am 12. April 1873 zum Kommandeur der 18. Kavallerie-Brigade in Altona ernannt und er stieg Anfang September desselben Jahres zum Generalmajor auf. Unter Beförderung zum Generalleutnant folgte am 11. Dezember 1879 seine Versetzung als Kommandeur der 18. Division nach Flensburg. In dieser Stellung erhielt Lüderitz Mitte September 1881 den Stern zum Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub. Am 10. Mai 1883 wurde er krankheitsbedingt unter Verleihung des Kronenordens I. Klasse mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Er verstarb am 29. August 1885 in Bad Wildungen.
Lüderitz verheiratete sich am 8. Juni 1850 in Frankfurt (Oder) mit Auguste Karbe (1828–1857). Nach ihrem frühen Tod heiratete er am 28. Dezember 1858 in Frauenhain Stephanie Gräfin von Zedlitz-Trützschler (1830–1861). Aus den Ehen gingen mehrere Kinder hervor.“
Nach dem Kirchenbuch von Lüderitz wurde Otto von Lüderitz am 2. September 1885 begraben „L(üderitz) n(euer). G(ottesacker). von L(üderitz).‘scher Teil, mit Backsteinen gemauertes Grab) mit Rede i(n). d(er). K(irche).“
Ferner wurde vermerkt: „Von Lüderitz, Otto Wilhelm Heinrich, Witwer S(ohn). des 4. Juli 1845 † Hauptmanns a. D. Ludolf Friedrich Georg u. seiner 16. Oktober 1855 † 2. Ehefrau Dorothea Friederike Johanne geb. von Barsewisch, verw. von Kleist; getauft 23. August 1818 in L(üderitz). – General – Lieutenant a. D. Ritter des Kronen – Ord. 1. Kl., des roten Adler – Ordens 2. Kl., des eisernen Kreuzes 1. u. 2. Kl. – Die Leiche liegt in einem Zinksarg, dieser steht in einem hölzernen Sarg. Auf dem Sarg der Helm mit Federbusch und die Epauletten, sowie die Schärpe. Die Leiche langte, begleitet von den beiden Söhnen, um ¾ 6 Uhr nachm. am 31. August hier an und wurde in die Kirche gestellt. Begräbnis – Feier: Gesang 888, 1 – 2 Liturgischer Act Gesang 888 3 – 4 Lebenslauf und Rede über den von der Tochter gewünschten Text: 1 Tim: 1, 15 nebst dem agendar. Gebet. Gesang 888, 7 Der Kriegerverein gab auch dem Entschlafenen die letzte Ehre, mit drei Salven über das Grab. (...) geb. d. 9. Juli 1818 in L(üderitz). gest. 29. August 1885 in Bad Wildungen, wohnhaft in Flensburg verh. mit 1. Albertine Karbe, † 1857 22/5: Kinder: a. Ludolf, Hauptmann b. Julie, (verh. mit Hauptmann v. Stojenthin) starb 1885, 5 Töchter u 1 Sohn hinterlassend, in Flensburg 2. Stephanie, Gräfin Zedlitz – Trützschler † Kind Frieda, geb. 17/6 1860 gest. 20/7 1879, in einem gemauerten Grab in Lüderitz auf dem neuen Gottesacker beigesetzt.“
Unmittelbar neben dem beschriebenen Grabstein befinden sich die Grabmäler gleicher Machart für den Sohn des Verstorbenen erster Ehe, Ludolf von Lüderitz († 30. September 1886), und der Tochter zweiter Ehe, Frieda von Lüderitz († 20. Juli 1879).

Lage:
Der Grabstein steht auf dem Friedhof an der Westseite der Familiengrabstätte der Familie von Lüderitz (von Engelbrechten). Die Vorderseite weist nach Osten.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019