altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Autor Bandau

Sohn des Superintendenten

Sterbedatum:
00.07.1674
Konfession:
evangelisch
Ort:
Klötze
Standort:
Kirche
GPS:
11.157868 - 52.624547

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist durch ihre Nutzung als Trittstein stark abgetreten. Insbesondere die Inschrift des Textfeldes ist nur noch fragmentarisch lesbar. Gleiches gilt für die Wappensymbolik.

Dekor:
Die Inschrift ist erhaben aus der Oberfläche der Platte herausgearbeitet. Der Schriftzugumlauf auf dem Rand wird von zwei erhabenen Linien eingefasst. Das Textfeld trägt nur in der oberen Hälfte eine vierzeilige Inschrift. Ein Wappen mit achteckiger Umrandung am unteren Ende der Platte unterbricht die Umschrift des Randes. Der Wappenschild ist durch ein horizontales, bandartiges Gebilde in zwei Hälften unterteilt. Die Symbole sind durch den starken Abrieb nur noch schemenhaft erkennbar. Über dem Schild steht eine Kugel, in deren höchstem Punkt drei Stiele mit jeweils einer Blüte entspringen.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand
:
Johan Autor Bandau ge
bohren den 18 January Anno 167… (gestor)
ben den
23. Julius ANNO 1674

Textfeld:
x Sap…
Deine Sele hat
gott der alm(echtige,) er
hat …ds …
aufs …


Anmerkung:
Da die Sterbe- und Trauregister erst 1722 und die Taufregister 1679 beginnen, sind in den Kirchenbüchern von Klötze keine weiteren Daten zu dem verstorbenen Kind zu ermitteln. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Sohn des Pastors bzw. Superintendenten Victor Bandau d. Ä., der sein Amt von 1679 bis 1722 ausübte.
Bandau war mindestens zweimal verheiratet. Die erste Eheschließung wurde im Kirchenbuch von Ristedt vom dortigen Pastor Burchard Ossäus dokumentiert: „Ao 1670. den 26 Aprilis, habe Ich B. Ossaus auff begehren getrauet den WollEhrwürdigen, Grosachtbaren und Wollgelahrten Herrn, Herrn Victorem Bandau Wollverordneten Pastoren in Klotzen und derselben Kirchen zum Fürstlichen Ampte daselbst gehörigen Kirchen Superintendenten, und die GrosEhr„ und Tugendbegabte Jungfer Sophiam Elisabeth Lembken. Gott gebe Ihnen seinen zeitlichen und ewigen Segen.“
Die am 20. Juli 1726 in Klötze verstorbene (zweite) Ehefrau des Pastors, Libia Kahle, dürfte jedoch wegen ihres zu geringen Alters von 65 Jahren als leibliche Mutter des verstorbenen Kindes nicht in Frage kommen.
Von 1681 bis 1684 sind mehrere Kindstaufen (Adamus, Christopherus Arnoldus, Victor) Pastor Bandaus d. Ä. in Klötze verzeichnet. Der am 10. September 1684 geborene Sohn Victor Bandau d. J. übte nach seiner Amtszeit (1717 – 1733) als Pastor in Kakerbeck von 1733 bis 1753 in Klötze dasselbe Amt wie sein Vater aus (vgl. auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 114f).

Abmessungen:
0,72 m × 1,15 m × 0,09 m

Lage:
Die Grabplatte liegt außerhalb der Kirche. Sie dient als Trittstein vor der kleinen Hintertür auf der Ostseite der Kirche. Das obere Ende der Platte weist nach Norden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017