Beschreibung:
Zustand:
Am unteren Rand ist die Oberfläche der Grabplatte aus Sandstein verwittert. Dennoch ist die Lesbarkeit gegeben.

Dekor:
Die Platte mit einem schmalen, erhabenen Rand besitzt ein nach oben und unten bogenförmig abschließendes Textfeld mit vertiefter Inschrift, das von einer Lorbeergirlande eingefasst wird. Die Unterecken der Grabplatte sind mit Blumen verziert. In den oberen Ecken stehen geflügelte Engelsköpfe. Eine fünfzackige Krone schwebt mittig über dem Textfeld. Die Platte schließt nach oben mit einer Folge von Konvex- und Konkavbögen ab.

Inschrift:
Hier unter
liegen auf Hoffnung einer seligen Aufferstehung
eingesenket
die entseelten Gebeine
des Hochedlen und Hochwohlgelahrten Herrn
Herrn FRIEDRICH GEORGE GRUBEN,
fürnehmen Canditati Juris allhier,
des weiland
Hochedlen und Hochwohlweisen Herrn
Herrn JOHANN CASPAR GRUBEN,
gewesenen ansehnl: Camerarii und Senatoris bey dem
Hochlöbl: Magistrats Collegio hieselbst,
und der
Hochedlen Hoch = Ehr und Tugendsamen Frauen,
Frauen DOROTHEA ELISABETH geb: MÜLLERN
von 5 Kindern noch übrig gebliebenen eintzigen Herrn Sohns,
der zum grossen Leidwesen seiner Ihn überlebenden Frau Mutter
den 25ten Novbr: 1767 verschieden
Er war gebohren im Jahr 1731 den 27ten July, und war
der Tag seines Todes besser weder der Tag seiner geburth.
Er war dem Leibe nach fast beständig kranck
das aber muste die Gesundheit seiner Seelen befördern
und konnte Er nicht eher als durch den Todt vollkommen Gesünd werden
In seinem letzten Leidens = Kampff, ruff Er ohn Unterlass mit
lauter Stimme
Herr Jesu, Dir lebe ich; Herr Jesu dir sterbe ich,
mache mich klug fromm und ewig seelig.
______
Mein Leser, merke dies hör ihm in Andacht zu,
F...ch allen Tand der Welt die Eitelkeit der Erden.
Ergib an Jesu dich, bey ihm ist Heil und Ruh.
So kanst du klug und fromm
und ewig seelig werden.

Anmerkung:
Genealogische Recherchen zu der verstorbenen Person sind aufgrund der erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzenden Kirchenbuchüberlieferung in Gardelegen nicht möglich.

Lage:
Die Grabplatte steht an der Südwand des südlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019