altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Heinrich Wilhelm Theodor Campe

Arzt

Sterbedatum:
28.12.1830
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Nicolaikirche
GPS:
11.390028 - 52.528746

Beschreibung:
Zustand:
Die Bekrönung des Grabmals aus Sandstein fehlt. Trotz Verwitterung der Ostseite des Denkmals ist die Inschrift dort noch lesbar.

Dekor:
Auf einer quadratischen Platte steht der Grabstein mit vertieften Inschriften auf erhabenen Textfeldern. Darüber liegt eine weit überkragende Deckplatte. Eine Bekrönung dieser fehlt.

Inschrift
Westseite:
Heinrich Wilhelm
Theodor Campe

geboren den 9ten
Februar 1801.
gestorben den 28ten
December 1830.
weihte dies Denk =
mal der Liebe die
trauernde Mutter.
______

Südseite:
Wenn der Mann
sein frisches Leben
Früh schon in den
Tod muss geben,
Treu des Amtes
strenger Pflicht,
Welt, versagt
die Thränen nicht!
______

Ostseite:
Nur die Erde wird
zur Erde
Dass der Geist ver =
herrlicht werde.
______

Nordseite:
Wer würd’ges Ziel
erkoren
Wie er zum Heil
der Welt,
Der geht ihr nicht
verlohren,
auch wenn sein
Leib zerfällt.
______

Anmerkung:
Nach der Zerstörung der Nicolaikirche im 2. Weltkrieg stehen vom Kirchenschiff nur noch die Außenmauern. Die Nutzung des Raumes als Lapidarium wurde später in Erwägung gezogen. Vor diesem Hintergrund kam das beschriebene Grabmal, das ursprünglich auf dem Friedhof der Marienkirche seinen Platz hatte, in die Nicolaikirche.
Der Arzt Wilhelm Theodor Campe starb lt. Kirchenbuch der Nicolaikirche an Gehirnentzündung. Seine Wohnadresse wurde mit Stendaler Str. 131 benannt. Er war ein Sohn des Arztes Carl Wilhelm Heinrich Campe (* Deensen 1. Januar 1768 † Gardelegen 14. September 1829) und dessen Ehefrau Johanne Henriette Caroline Overlach.
Vgl. Callisen „Medicinisches Schriftsteller-Lexikon“ Kopenhagen 1830, 3. Band, S. 435: „1054. Campe (Heinrich Theodor Wilhelm), zu ... Med. et Chir. Dr. Berol. 1824. Er ist geb. zu Gardelegen in der Mark d. 11. Februar 1801, Sohn des Med. Dr. Carl, besuchte seit 1812 die Gymnasien zu Salzwedel und Helmstädt, und das Friedrichs-Gymnasium zu Berlin, studirte die Heilkunde seit Herbst 1819 zu Berlin, seit Frühjahr 1822 zu Göttingen, und seit 1824 wiederum zu Berlin.“ Das hier angegeben Geburtsdatum weicht von dem auf dem Grabstein Genannten um zwei Tage ab.

Lage:
Das Grabmal steht am Ostende des südlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019