altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Helene Luise Juliane Thomasine von der Schulenburg

Tochter des Gutsherrn

Sterbedatum:
11.09.1816
Konfession:
evangelisch
Ort:
Priemern
Standort:
Gutspark
GPS:
11.632204 - 52.862912

Beschreibung
Zustand
:
Die Westseite des Denkmals ist mit einer Vielzahl von Einschüssen übersät. Von der Oberfläche der Bekrönung sind nur geringe Reste auf dieser Seite erhalten.

Aufbau:
Auf einer rechteckigen Sockelplatte erhebt sich der der sich nach oben etwas verjüngende Denkstein aus Sandstein, dessen vier Seiten vertiefte Inschriften tragen. Ob die aufliegende gewölbte Bekrönung ursprünglich zu diesem Denkmale gehörte, ist nicht bekannt. Deren Ostseite zeigt zwei mit einem Band verbundene, gesenkte Fackeln über Voluten, die aus Blattwerk geformt sind. Der gleiche Volutenschmuck zierte auch die Westseite. Darüber sind Reste eines Rosengebindes erkennbar.

Inschrift
Westseite
:
Dem (A)ndenk(en)
...
Helene (v:) d: (Schulen)bu(r)g
ge(b. zu)
P(riemer)n
den 31te(n Januar 18)08
(ge)storbe(n)
den (11. S)eptembe(r 181) 6.

Südseite:
Eine weisse Rosen„
blüthe
(w)arf die Lieb’ in dei„
ne Gruft.
Schlummre wie von
Huld und Güte
(E)ingewiegt, in ihrem
Duft.

Ostseite:
Eine junge Lerche schwinge,
Wenn der Lenz dies Thal bezieht,
Sich von deiner Gruft und singe,
Dir ein Auferstehungs Lied.

Nordseite:
Sie ver...ie... aus
deinem Her(ze)
Ruhig, wie dein
Flug einschlief,
Als ein Engel
Dich den Schmerze
Deiner letzten Stun(d)
entri(ef)

Anmerkung:
Die Verstorbene wurde lt. Kirchenbuch von Bretsch/Priemern 1808 in Priemern als älteste Tochter des Leopold Wilhelm von der Schulenburg, der im Kirchenbuch als Rittmeister, „Canton Maire“ und als Landrat bezeichnet wird, und dessen Ehefrau Charlotte Juliane von Kirchbach geboren.
Ihr Ableben im Jahre 1816 wird im Kirchenbuch mit folgenden Bemerkungen dokumentiert: „Die Verstorbene war ein sehr hoffnungsvolles Kind. Von der Natur mit guten Anlagen außgestattet, hatte sie bei ihrem Fleiße schon für ihr Alter recht erfreuliche Ken̅tniße gesam̅let. Damit verband sie eine liebenswürdige Sanftmuth und Bescheidenheit und gab viele Beweise wahrer Charaktergüte. Sie war der Thränen werth, die von allen, die sie näher kan̅ten, an ihrem (Text endet hier abrupt)“, „Sie starb an der rothen Ruhr, die fast in Epidemie aus der ...d, seit kurzem schon so viele Kinder hier weggerafft hat. Die Verstorbene lag daran 8 Tage kranck und mußte viel leiden.“ Am 14. September wurde sie „früh Morgens mit einer Rede an der Gruft In dem adlich von der Schulenburgischen Familiengewölbe in der Kirche zu Bretsch“ begraben. Die genannte Familiengruft befindet sich im Kirchturm. An der Westwand des Kirchenschiffes steht ein 1875 errichtetes Denkmal, auf dem alle im Zeitraum 1725 bis 1873 in der Gruft beigesetzten Familienmitglieder der Familien von Einbeck/von der Schulenburg namentlich genannt werden. Darunter befindet sich auch der Name Helene Luise Thomasine von der Schulenburg. Folglich handelt sich bei dem beschriebenen Denkmal im Gutspark zu Priemern nicht um einen Grabstein.

Lage:
Das Denkmal steht im Gutspark zu Priemern.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019