altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Margarethe Sophie Breslau

Seldt

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
06.05.1736
Konfession:
evangelisch
Ort:
Krüden
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.695982 - 52.923833

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Schrift sind auf der Platte zu finden. Unter dem Textfeld steht ein Totenschädel über einem gekreuzten Knochenpaar.

Inschrift:
Posterilali!
Allhier Ruhet in Gott
Eine Frau bey ihren Mann,
Eine Mutter bey ihren Kindern,
Eine Tochter bey ihre Mutter,
Eine Enkelin bey ihren VorEltern
nemlich
die weyland WolEdle Frau,
Frau
MARGARETHE SOPHIE SELDTEN
welche
allhier zu Crüden
/ 1660. gebohren,
/ 1687. vertrauet,
ANNO / 1727. verwittwet, und
/ 1736. gestorben
Text:
Röm: VIII, 18.
Ich halte es dafür, daß dieser Zeit leyden
der Herrlichkeit nicht werth sey,
die an uns soll offenbahret werden.

Anmerkung:
Die Grabplatte gehört zu den in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938 auf S. 191 genannten Grabmäler: „Auf dem Friedhof liegen neun Grabsteine, schlichte Inschrifttafeln vom Ende des 18. Jahrhunderts bis um 1860. Inschriften stark zerstört. Aus der Zeit der um 1850 acht gusseiserne Kreuze“. Insgesamt haben sich auf dem inzwischen aufgelassenen Krüdener Friedhof sieben Grabplatten bis heute erhalten. Eiserne Grabkreuze sind nicht mehr vorzufinden.
Die Verstorbene war eine Tochter des Johann Heinrich Seldt, Pastor in Krüden. Sie wurde jedoch nicht in Krüden getauft. Vgl. dazu auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 301. Demnach war Magister Johann Heinrich Seldt (Seldius) (* Brandenburg 18. Juli 1638 † Krüden 2. April 1706) ein Sohn des Pastors Mag. Johann Georg Seldt und dessen Ehefrau Katharina Crusius in Brandenburg. Seldt hatte die Pfarrstelle in Krüden von 1658 bis 1686 inne. Danach wurde er nach Gardelegen versetzt, wo er 1706 verstarb. Im Jahre 1736 wurde im Kirchenbuch von Krüden festgehalten: „d 6te May Frau Margarethe Sophie Seldten Herrn Andreas Beslauen gewesenen Pastoris allhier nachgelaßene wittwe aus Schwachheit des Alters. Aetat: 76. Jahr. und 1. Monath cum par: et conc: fun:“ Die Ehe mit dem aus Jeggeleben gebürtigen Andreas Breslau (* Jeggeleben 11. November 1658 † Krüden 9. Mai 1727) ging sie in Krüden am 13. April 1687 ein. Ihrem Ehemann wurde ebenfalls eine Grabplatte gewidmet, die unmittelbar neben der Beschriebenen liegt.

Lage:
Die Grabplatte liegt auf dem Kirchhof unmittelbar östlich des Fachwerkvorbaus vor dem Südportal der Kirche. Sie ist teilweise mit Sand und Bodenbewuchs überdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019