Beschreibung
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist quer in zwei Hälften zerbrochen und geringfügig abgetreten. Der untere Rand wurde, um Passgenauigkeit für die Sekundärverwendung zu erreichen, abgetrennt.

Dekor:
Gekerbte Linien heben den Rand hervor. Die Inschrift ist vertieft. Unter dem Textfeld befindet sich ein doppelter Wappenschild mit den Initialen „H K“ in den oberen Ecken. Zwei Hausmarken, wovon die Linke nochmals die genannten Initialen enthält, sind im Schild eingeritzt.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:
ANNO 1603 DEN
27 APRILIS IST IN GOT ENTSCH...
...
...ER DER IVNGER DER SEELEN

Textfeld:
GOT GNEDICH
VND BARMHERT„
ZIG SEY

MARZY AM 10
LAST DIE KIND„
LEIN ZV MIR
KOMEN VND
WERET INEN
NICHT DENN
SOLCHEN IST
DAS HIMELREICH

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 187: „22. Grabstein eines Kindes, gestorben 22. April 1603. h 90 cm, br 47 cm. Auf dem Grabstein Hausmarke H K ...“. Das hier angegebene Tagesdatum ist falsch.
Dieselben Hausmarken wie auf diesem Grabstein, versehen mit den Initialen „H K“ und „A K“, befinden sich auf der Grabplatte des am 15. Oktober 1616 in Baben im Alter von 68 Jahren verstorbenen Hans Kramer. Dies dürfte der Vater des auf dem Grabstein genannten (gleichnamigen) Kindes „(HANS KRAM)ER DER IVNGER“ sein. Hans Kramer d. Ä. war vermutlich ein wohlhabender Bauer / Pächter.

Lage:
Die Grabplatte liegt außerhalb der Kirche als Türschwelle verbaut in der Pforte zum nördlichen Sakristei-Anbau. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019