Beschreibung
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt der rechte Rand. Die Oberfläche ist abgetreten und partiell auch abgeplatzt. Am unteren Ende wurde eine Kerbe mit Bohrung eingearbeitet, um die Platte mit einem Metallbügel mit einem anderen Stein zu verbinden. Reste des Bügels sind im Bohrloch vorhanden.

Dekor:
Eine gekerbte Linie umrandet die Platte mit vertiefter Inschrift.

Inschrift:
D ∙ O ∙ M ∙ S
… …UN…
HOC …LO …
ELISABETHÆ A(NNA)
FILIOLA PRIMOGE…
DN̅I ∙ M CHRIST(OPH) …
OTTONIS ∙ …
SY… …
Quӕ ∙ nat(a) …
…
Denata …
169(8)
SALV… MENS...
CEPTA, NOS…
DECRETORI …
…
…

Anmerkung:
Die Grabplatte vom Dom wurde für Baumaßnahmen an der Marienkirche zweckentfremdet.
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 252. Demnach wurde Magister Christoph Otto wahrscheinlich in Lüneburg geboren. Ab 1695 bis zu seinem Tod im Jahre 1700 hatte er die Pfarrstelle am Stendaler Dom inne.
Im Sterberegister des Domes wurde 1698 dokumentiert: „9. Marty Dn. M. Christophori Ottens, hujus Ecclesiӕ Diaconi Filiola Elisabeth Anna begraben.“
Christoph Otto verstarb am 6. Juli 1700. Nach seinem Tod wurde noch die Tochter Dorothea Elisabeth († 1. Advent 1703) begraben. Im Zeitraum 1695 bis 1700 sind keine Kindstaufen am Dom nachweisbar. Folglich wurden die begrabenen Töchter vor 1695 geboren. Auch eine Wiederverheiratung der Witwe ist nicht verzeichnet worden.

Lage:
Das Grabplattenstück wurde außerhalb der Kirche als Treppenstufe (4. Stufe von unten) in der Treppe am Nordportal des Kirchenschiffes verbaut.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019