altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Gottlob Friedrich von Werdeck

Gutsbesitzer, Rittmeister

Sterbedatum:
10.07.1822
Konfession:
evangelisch
Ort:
Kl. Schwechten / Osterburg
Standort:
Friedhof / Heimatmuseum
GPS:
11.838488 - 52.708332

Beschreibung
Zustand
:
Von dem gusseisernen Denkmal sind zwei Platten an verschiedenen Orten erhalten geblieben. Von der Platte im Heimatmuseum Osterburg fehlen die Ecken links unten und rechts oben. Die Oberfläche wird durch Korrosionsspuren beeinträchtigt. Bohrlöcher von der einstigen Befestigung sind erkennbar. Die Oberfläche der Platte auf dem Friedhof in Kl. Schwechten ist durch einen Farbanstrich vor Korrosion geschützt. Teile der zur Dekoration aufgesetzten Applikationen wie auch die Ecken am unteren Rand fehlen.

Dekor:
Das Denkmal könnte ursprünglich aus vier Platten bestanden haben. Die erhaltenen zwei Platten besitzen eine trapezähnliche Form und tragen erhabene Inschriften. Über dem Textfeld der Platte in Kl. Schwechten befindet sich eine Girlande aus Blattwerk und Blüten, die als Applikation aufgesetzt ist. Ein kleiner Rest eines darüber verlaufenden, geschwungenen Bandes hat sich erhalten. Diese Tafel schließt nach oben mit einem erhabenen Rand ab. Ferner trägt sie einen schwarzen Anstrich. Die Schrift hebt sich durch eine weiße Farbgebung ab.

Inschrift
Tafel im Museum Osterburg
:
Dem theuren
und unvergesslichen Andenken
des Herrn Hans Gottlob
Friedrich von Werdeck
,
Königl. Rittmeisters u. Besitzers
der Rittergüter Jarchau,
Rindtorff u. Klein – Schwechten
geboren 25. Julius 1756,
gestorben 10. Julius 1822,
und dessen Ehegattin
Sophie Friederike Catharina
Marie von Werdeck
,
geb. Moritz,
geboren 15. October 1770
(ges)torben 25. December 1839.
Tafel auf dem Friedhof:
Jenseit des Grabes sich
wiederzusehen,
Kann nur lindern den
Trennungsschmerz;
All irdischen Tröstungen
gehen,
Wirklos vorüber am wunden
Herz.

Anmerkung:
Lt. Mitteilung von Herr Christian Schröder aus Isernhagen befand sich nach mündlicher Überlieferung seiner 1924 geborenen Tante die Platte vom Kl. Schwechtener Friedhof ursprünglich zusammen mit mindestens einer weiteren Platte an einem (heute ruinösen) Gebäude (Teehaus o. ä.) im Gutspark. Eine zweite Platte ist über Umwege ins Kreismuseum nach Osterburg gelangt.
Vgl. dazu auch die von Herrn Schröder veröffentlichte Darstellung der Geschichte des Gutes in Kl. Schwechten unter: Rittergut Klein Schwechten www.reiterhof-4eichen.de/Rittergut.htm. (Für weiterführende Links übernehmen wir keine Haftung.)„Nach denen von Bülow folgte als Besitzer des Gutes in Klein Schwechten Rittmeister Hans Gottlob Friedrich v. Werdeck geb.1756 in Osterholz, bei Altenzaun. Er kaufte das Gut im September 1813 für 34000 Taler. Er hatte auch das Gut in Jarchau als Fideikomiß und war verheiratet mit Sophie, Friederike, Katharina, Maria Moritz aus Wolmirstedt. Nach seinem Tod 1822 lebte sie bis zu ihrem Tod am 25.12.1839 auf dem Gut.“
Lt. Kirchenbuch von Polkritz / Osterholz wurde der Verstorbene 1756 als Sohn des Landrats Carl Friedrich Ferdinand von Werdeck und dessen Ehefrau Sophie Elisabeth von Flügge geboren.
Im Kirchenbuch von Kl. Schwechten wurde 1822 dokumentiert, dass Werdeck ohne Hinterlassung von Kindern an „Gelbsucht. bei dreivierteljähriger Cur geschickter Ärzte.“ verstarb. Begraben wurde er am 14. Juli „im Erbbegräbnß unter dem Thurme … nachdem der Leichnam schon Freitags mit dem innern Sarge still ins Gewölbe gebracht war, weil er sich nicht länger halten wollte.“ Seine Ehefrau starb 1839 am „Nervenschlag mit Hülfe des Arztes versehen“ und wurde ebenfalls „im hiesiegen Gewölbe unter dem Turme“ beigesetzt, wo auch deren Eltern (Johann Caspar Moritz († Jarchau 11. Oktober 1813) Bürger, Stadtverordneter und Kellerwirt in Wolmirstedt und Maria Catharina Jahr († Jarchau 10. September 1813)) ihre letzte Ruhe fanden.

Lage:
Die Tafel von Kl. Schwechten ist an einer hölzernen Informationstafel, die sich direkt hinter dem Eingangsportal zum Friedhof befindet, angeschraubt. Die Tafel von Osterburg befindet sich im dortigen Kreismuseum.

Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019

Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018
Christian Schröder, Isernhagen 2018