altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Martin Schultz

Ratskämmerer

Sterbedatum:
10.03.1725
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Jacobikirche
GPS:
11.857985 - 52.608580

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten. Teile der Farbgebung sind insbesondere im unteren Bereich abgeblättert.

Dekor:
Die Seitenränder der Grabplatte sind mit Blättergirlanden geschmückt. Über dem ovalen Textfeld mit vertiefter Inschrift steht mittig eine Krone und seitlich davon jeweils ein Wappen (links: ein Querbalken teilt den Schild, darüber zwei sechszackige Sterne und eine fünfblättrige Blüte, darunter zwei Blüten, über dem Schild eine fünfblättrige Blüte, rechts: ein Weintraubentrosch mit zwei Blättern im Schild). Unter dem Schriftfeld stehen zwei Sanduhren in den Ecken und in der Mitte ein Totenschädel vor einem gekreuzten Knochenpaar.

Inschrift
oben
:

Ein Ehe=Paar.

links:
als
Der Wohl-Edle und
wohlgeleharte
JOHAN MARTIN
Schultz
, wohlverdienter
Raths-Cämmerer alhier,
ein Christe ohne heucheley,
ein Mann ohne Verstellung,
ein ohnverdroßener haußwirth,
in seiner bedienung auffrichtig,
in glück und unglück unverändert,
ein rechtschaffener Vater,
geb: den 17 Dec: 1661.
gest: den 10 Mart: 1725.

rechts:
und
Die WohlEdle und
Tugendbegabte Frau
GERTRUD MÜLLERS,
eine wahre Christin,
eine andächtige beterin,
eine fleißige Wirthin,
im Leben ohne Falsch,
eine vertragliche Ehe – gattin,
eine getreue Mutter,
geb: den 24 Octob:
1671.
gestorb: den 2 Julii
1727.

unten:
Dieses Paar,
ruhet dem leibe nach vor diesem Stein, welchen
deren hinterbliebene Kinder MARGARETHA
SIBYLLA, MARTIN, JOHANN JACOB
und
JOHANNA GERTRUDT, geschwistere Schul
tzen
zum gedächtniß setzen laßen.
Ein Freund bekraftiget dieses lob,
Ein Feind gestehet es ungerne,
Die leiber Ruhen in gott
Die Seelen sind wohlaufgehoben
Dencke leser daß du folgen must

Anmerkung:
Die Begräbnisse der Eheleute wurden im Kirchenbuch der Jacobikirche dokumentiert. 1725: „Hl Johann Martin Schultze … hoch Edl Raths Camerarius ist nach einem 14. tagigen lager den 13 Martii gestorben und darauff in aller Stille des Abends in St. jacobi Kirche beygesetzet, nachmahls von dem Pastore eine Gedächtniß Predigt gehalten der dann der Kirchen nichts entrichtet, weil die Magistrats Personen sambt ihren frauens, ein freyes begrabniß in der Kirche haben, was der Schulen entrichtet worden hat man nicht eben erfahren können, denen geistlichen ist auch ihr Gebühr gegeben worden, wie wohl dem Archidiacono für die Abdanckung zu erst nicht entrichtet, auff gethane Erneuerung aber abgetragen, denen Pulsanten ist auch gegeben einfach. seines Alters“. Die Altersangabe wurde nicht eingetragen. Das Sterbedatum weicht von dem auf der Grabplatte angegebenen Datum ab.
1727: „Fr. Gertrud Müllers, seel. Herrn Johann Martin Schultzen weyland E. HochEdl. Raths Camerarii und des Krieges Metzetz Einnehmers hinterlaßene Wittwe ist den 2. Julii morgens um 10 Uhr am Krebß Schaden gestorben und am 5. ejusd. Abends zwischen 9 und 10. Uhr unter Begleitung der Laternen und 5. Nachfolgern beygesezt. Dafür bey Kirchen und Schulen die Gebühr entrichtet.“
Deren Eheschließung fand lt. Trauregister der Jacobikirche am 11. Juni 1690 in der Marienkirche zu Stendal statt.

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018