altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Peter Frahm

Brauer, Kirchenvorsteher

Sterbedatum:
11.06.1733
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Jacobikirche
GPS:
11.858056 - 52.608592

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Auf einem gemauerten Sockel steht die Grabplatte, auf der zwei getrennte Textfelder mit erhabener Umrandung und vertiefter Schrift angebracht sind. Unter den Schriftfeldern zeigen zwei Kartuschen die Leichensprüche. Dazwischen steht eine Sanduhr mit einem aufgesetzten Totenschädel. Über den Schrifttafeln schweben unter einem geschwungenen Gesims zwei Putten, die eine fünfzackige Krone über einer Kartusche halten, in der das erhabene Monogramm „CPFB“ zu lesen ist. Unter dem Zierrahmen hängt ein Spruchband. Die Platte besitzt eine farbliche Gestaltung.

Inschrift
oberes Spruchband
:
Hinfort ist mit beygelegt die

linkes Textfeld:
Stehe still
mein Wandersman̅,
und schaue dort den kleinen
Stein
mit auffmerksamkeit fleißig an,
welcher bedecket die Gebeine
des
WohlEdlen und Groß achtbaren
Herrn
PETER FRAHMENS
fürnehmen bürgers, brauers u. Vorstehers
der kleinen Prӕbende Corporis Christi
so geboren
Anno 1686. d. 2. January
und sich mit der Jfr. Catharinen Be
litzen verehliget
1713. d. 21. Febr,
mit welcher Er gezeuget
1 Sohn und 1 Tochter
Er ist aber
zur Betrübniß seiner Frauen. u. Kinder
1733. D. 11. Juny.
in seinen besten Jahren gestorben
und also zeitig dem leibe nach
verdorben
Deßen abgemattete Glieder
ruhen in dem Schoß der Erden
bis Sie dermaleins mit der Seele
werden wieder vereiniget werden
Siehe,
so fahret unser Leben schnell dahin
als flöhen wir davon.
O Wandersmann! bedencke diß
und gehin und lebe wohl.

untere Kartusche links:
LeichenText
2. Tim:1. 12.

rechtes Textfeld:
Neben denen Gebeinen
Ihres seel: Ehe = Mannes
ruhen die Gebeine
der seelig verstorbenen Frauen I. S.
Catharina Belitzen
seel: Hrn: Peter Frahmen hinterlaße =
nen Witwen.
Sie war Ao̅. 1692 d. 17. Februarii
von Christl: Eltern geboren
Ao̅. 1713 d. 21. Februarii an ihren
Eheherrn glücklich verheyrathet,
u. gebahr demselben 2 liebe Kinder
Einen Sohn, Joh. Peter Frahmen,
der aber Ao̅: 1739. verstorben,
u. Eine Tochter, Catharina Dorothea,
welchen an Königl: Preußl: Hoff = Fical,
u. Altmärckl. Ober = Gerichts = Advocator
Herrn Benedict Friccius,
Ao̅. 1738. d. 28. Oktober ist verheyr:
von welcher Sie drey Enckel erlebet,
wie wohl nur Hr. Benedict, u. Hr. Johann
Christoph
, Sie überlebet. Ao̅. 1769. d. 27. Oct:
ward Sie vom Schlage gerühret,
u. nahm in den Armen ihrer geliebtestl:
Fr: Tochter, Hrn: Schwieger = Sohns u. Enkels
d. 5. Nov. ein vernünftig u. seeliges Ende.
Nachdem Sie 20. Jahr im Ehestande, u.
meist 36. Jahr u. 5 M. im Witw. Stande, ü =
berall aber 77. jahr 8. M. u: 19. Tage Christl:
auf Erden gelebet, u. bey jedermann
ein gutes Lob hinterlaßen.

untere Kartusche rechts:
Leichen Text
2 Tim: 1. v. 12.

Anmerkung:
Die Begräbnisse der Eheleute sind im Kirchenbuch der Jacobikirche dokumentiert worden.
- 1769: „Frau Catharina Belitzen, seel: Herrn Peter Frahmens gewesener vornehme, Bürger und, Brauern Nachgelaßene Witwe 77. Jahr 8 Monath 19 Tage alt. starb Abends den 5ten Nov. nachdem sie den 27ten Octobr: war vom Schlage gerühret worden und ward den 8ten Novembr. Abends in der Kirche begraben die Kirche bekam für die Grabstelle 10 Tl. 1 Tl. für die St… 4 Tl. 20 gl. für das Geläute die Schule 2 Tl. 16 gl. der Armen Casse 16 gl. die Pulsanten 1 Tl. 23 gl. der Küster 1 rthl. und 4 lb. Lichter jeder Prediger. für Gang und Dancksagung 2 Tl. und der Pastor. a. part. für die Abend Parentation.“
- 1733: „Hl Peter Frahm Bürger Brauer und Vorsteher der kleinen Prӕlant Corpor …ist nach einem 20 tagigem Betlager wegen eines gethanen Fals und Schaden in dem hintern bein gestorben den 11 Junii des Morgens um 6. Uhr ward in der Kirchen begraben den 14. ejus: mit der gantzen Schule nach der ersten Classe und mit einer Leichen Predigt aus 2. Tim. I. 12. und einer Abdanckung, welche der Hl M Luidtke gehalten (…)“

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018