altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Sophia Dorothea Mansfeld

Tochter des Pastors

Sterbedatum:
30.03.1736
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Jacobikirche
GPS:
11.857985 - 52.608580

Beschreibung:
Zustand:
Großteile der Farbgebung der Oberfläche sind abgeblättert, so dass die Lesbarkeit eingeschränkt ist.

Dekor:
Eine separate Schriftplatte mit erhabener Schrift, deren Ränder mit Girlanden dekoriert sind, hebt sich durch ihre Schwarzfärbung von einer dahinterstehenden zweiten Sandsteinplatte ab, deren mit verschlungenen Linien verzierter Rand die Schrifttafel umgibt. Über dem Textfeld ist ein zwischen zwei Leuchtern aufgebahrter Sarg zusehen, über dem ein trauernder Engel schwebt, der seine Tränen mit einem Tuch trocknet. Die Ecken der Schriftplatte sind oben mit Engelsköpfen und unten mit Totenschädel vor gekreuzten Knochen und Sanduhr ausgeschmückt.

Inschrift:
EMEU
SOPHIA DOROTHEA
pace utum
BRANDANI MANSFELDI ARCHIDIACONI
ac
ANNÆ DOROTHEÆ SCHULZIÆ
Filiola unica primogenita
Deutum martyrium passa
Tandem
Sanguine suo exstincta
ast
Sanguine Christi redenita,
Ejus emortuali die mortua
AM! AM! AM!
Dotor scribi pinei, expriminon potest.
Flosculus
Multӕ spei, tenerrim deliciar
Vere adulto a: M D CC XXXV
est…orum
Æst ate acc escens
Autinimo flaccesceris,
Myeme devirescens
Vere novo a: M D CC XXXVI
nursus de floruit.
Qvem
Moesti lugeut parentes
Si non est lapis
dices luctum just…ac justes sim…
Abi!

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 233. Demnach wurde Brandanus Mansfeld in Helmstedt geboren. Von 1734 bis zu seinem Tod 1736 wirkte er als Pastor an der Jacobikirche. Vgl. auch Beckmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, 2. Bd. Berlin 1753, 5. Teil 1. Buch II. Kapital, Spalte 82. Er erwähnt, dass Mansfeld vor dem Adjunkt in Wanzer war.
Lt. Kirchenbuch der Jacobikirche ist Brandanus Mansfeld am 23. September 1736 „am Fußschaden nach elff Tagen gestorben“. Er war 45 Jahre alt und seit 2½ als Geistlicher im Amt an der Jakobikirche. Er war ein Sohn des Bürgers und Fleischers Johann Heinrich Mannsfeld in Helmstedt. Am 10. August 1734 ging er die Ehe mit Anna Dorothea Schultze, die in erster Ehe mit dem Pastor der Jacobikirche Richard Johann Cherubim verheiratet war, ein. Ihre Tochter Sophia Dorothea Mansfeld ist am 30. März 1736 „nach einer anhaltenden Brustkranckheit an einer heftigen Blutstürtzung gestorben“.

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018