altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Richard Johann Cherubim

Pastor

Sterbedatum:
09.05.1733
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Jacobikirche
GPS:
11.858190 - 52.608592

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte ist vollständig erhalten.

Dekor:
Im oberen Drittel der Platte zeigt eine aus Blattwerke geformte ovale Kartusche das Porträt des Verstorbenen im Pastorenornat. Darüber schweben zwei Putten, die mittig ein mit einem Engelskopf bekröntes Wappen (im Schild die Bundeslade, auf der zwei Engel (Cherubim) thronen, ein weiterer Cherub steht auf dem Helm) halten. Auf dem unteren Teil der Platte befindet sich die erhabene Inschrift. Die unteren Ecken sind mit einem Baum ohne Laubkrone und einer geflügelten Sanduhr dekoriert. Das Grabmal ist farbig gestaltet.

Inschrift:
Vir
plurimum Reverendus
Dn: RICHARD: JOHANN: CHERUBIM:
Anno MDCCI. VI Non: Idu! Mai:
Helmstadij stirpe antiqva Cherubim: et Calixt: natus
Anno MDCCXXV ∙ d ∙ III Non ∙ Jun:
ut substitutus Pastoris Apenburgens: Vocatus
Anno MDCCXXIX Dominic: Estomihi
ad Archidiaconatum hujus ecclesiӕ introductus:
Foemi: ANNÆ DOROTHEÆ SHULZIÆ maritus
Quatuor Liberorum parens
Is Eheu!
In integra ac Florida ӕtate
Anno MDCCXXXIII. d IX ∙ Cal ∙ Maj:
In Coniugis ac trium liberorum Dolorem,
ac hujus Ecclesiӕ tristitiam denatus:
Sic
nec ӕtas nec robur, nec eruditiomoram affert acerbӕ Mort
quӕ et Te jam expectat,
Lector Benevose,
abi in pace,
Joh ∙ XIX ∙ 25 ∙ 26 ∙ 27 ∙

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 137. Demnach wurde Cherubim am 2. Mai 1701 in Helmstedt geboren. Vom 3. Juni 1725 bis 1729 war er Adjunkt in Apenburg, ab Estomihi desselben Jahres bis zu seinem Tod wirkte er als Pastor an der Jacobikirche in Stendal.
Das Begräbnis des Cherubim wurde 1733 im Kirchenbuch der Jacobikirche dokumentiert: „Herr Cherubim, Archidiaconus dieser Kirchen ist nach einem acht tägigen Lager an einem hitzigen Fleckfieber gestorben den 23. April des Morgens um 10 Uhr und den 24 ejusd. des Abends in der Kirchen beygesetzet, weil die Prediger nebst ihren Frauens ein frey begrabniß in der Kirchen, wie auch das frey Geläute haben. den 17. Maji ist eine Gedächtniß Predigt von mir alß Pastore Ihm gehalten aus dem auffgegebenen Texte hiob XIX. 25. 26. der Schule hatt er gesandt 3 rl. 6. gl. und den Pulsanten gegeben für einmal 23 gl. seines Alters 32. Jahr. Das Geläute und die Grab Stelle ist frey.“ Der auf dem Grabstein angegebene Sterbetag weicht von dem Datum im Kirchenbuch erheblich ab.
Seine Witwe Anna Dorothea Schultze ging am 10. August 1734 eine zweite Ehe mit dem Archidiakon Brandanus Mansfeld, einem Sohn des Bürgers und Fleischers Johann Heinrich Mannsfeld in Helmstedt, ein.

Lage:
Der Grabstein wurde innerhalb der Kirche in der nördlichen Ostwand des Schiffes ein gelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018