altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Albrecht von Rohtt

Gutsherr

Sterbedatum:
18.01.1740
Konfession:
evangelisch
Ort:
Köckte bei Stendal
Standort:
Kirche
GPS:
11.900132 - 52.497999

Beschreibung
Zustand
:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Epitaph besticht durch das sich in den Raum hinein beugende vollplastische Brustbild des Verstorbenen. Um das Textfeld des Denkmals sind vier Ahnenwappen angeordnet. Links oben: „D. V. ROHTT“ – gespaltener Schild, links Einhorn, rechts zwei Querbalken, ein Einhorn als Helmzier; links seitlich: „D. V. BRISTEN“ – zwei mit Rosen dekorierte Haken (Anker?) im Schild, zwei mit Rosen dekorierte Pfähle dazwischen ein Hut als Helmzier: rechts oben: „D. V. BRUNNEN“ – Schrägbalken mit drei Bärenköpfen im Schild, steigender Bär vor drei Straußenfeder als Helmschmuck; rechts seitlich: „D. V. FABIANEN“ – geharnischter Arm mit Ring in der Hand im Schild, zwei emporragende geharnischte Arme, die einen Ring halten, auf dem Helm.

Inschrift:
Stehe stille, Wanderer! Dieser Stein zeiget dir das Bildniß
eines tapffern und glücklichen Ritters, nemlich des weyland
HOCHWOHLGEBOHRNEN HERRN,
HERRN HANS ALBRECHT von ROHTT,
Erb- und Lehns-Herrn auff Köcte, Ostheern Langen Saltzwedel und Sanne.
Dieser wurde an̅o 1685 ∙ dl 7 ∙ August ∙ zu Köcte aus einem uhralten
Ritterlichen Geschlechte gebohren und hat seinen Ritter-
und Adelstand mit herrlichen Tugenden gezieret
Er fing an, da er den Grund des Christenthums
und der nöhtigen Wißenschafften geleget, als ein tapffer Ritter
zu streiten mit leiblichen Feinden, und erwarb sich in 3 harten
Belagerungen die Capitain Charge, unter dem Hellenstettischen
Regiment der Käyserlichen Fränckischen Creiß Trouppen ∙
Nach Niederlegung des Kriegs Exercisten übete er sich fürnehmlich in
dem Kampff mit den geistlichen Feinden, welche er als ein
glücklicher Ritter durch des Lam̅s Blutt überwand.
Seine Ritterschaft nahm am 18. Januar: 1740 endtlich zu
Tangermünde ein Ende, nachdem er in dieser Welt rühmlich gestritten
54. Jahr, 5. Monath, 1, Woche und 4. Tage,
Sein unter uns zurückgelaßener Ruhm bleibet ohne Ende.
Nun gehe hin Wanderer! und übe dich,
Daß auch dein Kampff und Ritterschafft
gut werden mag durch Gottes Krafft.

Anmerkung:
Erwähnung findet die Grabplatte bei Hossfeld/Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S.129: „6. Epitaph des Hans Albrecht von Roht, † 1740. h 4,80 m, br 1,70 m. An der Südwand. In einer Kartusche mit militärischen Emblemen vollplastisches Brustbild, darunter Schrifttafel. In vertiefter Fraktur: (…).“
Der Verstorbene war ein Sohn des Köckter Gutsherrn Hans Jacob von Rohtt (* 1655 † 22. März 1717) und dessen Ehefrau Anna Agnes von Brunn (* 8. November 1662 † Ribbeck 16. März 1743). Hans Jacob von Roth wurde eine Grabplatte gewidmet, die in der Kirche von Buch steht.
Im Sterberegister von Buch/Köckte befindet sich für den Zeitraum 1733 bis 1766 eine Lücke. Deshalb sind keine weiteren Daten zum Ableben des Hans Albrecht von Roth recherchierbar. Eine Eheschließung ließ sich im Kirchenbuch nicht nachweisen.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb der Kirche an der Südwestwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018