altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catharina Elisabeth Werckenthin

Schultz

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
24.06.1736
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Petrikirche
GPS:
11.853526 - 52.606255

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Mit Akanthusblättern und Glockenblumenketten verzierte Pilaster begrenzen das Textfeld mit vertiefter Schrift. Darunter stehen ein Totenschädel und eine geflügelte Sanduhr. Ein am Sockel befindliches kleines Textfeld zeigt den Leichentext. Die Bekrönung bilden zwei unter einem gewölbten Gesims schwebende Putten, die mittig eine fünfzackige Krone über einer Kartusche halten, in der das erhabene Monogramm der Verstorbenen „ES“ zu sehen ist. Auf dem Gesims steht eine Vase mit Flamme. Die Schrift und Teile des Zierrats sind farbig hervorgehoben.

Inschrift
oberes Textfeld
:
Mein Leser
Dieser Stein zeigt
dir die Ruhe-Cammer
einer Christlichen Prediger-Frauen
CHATARINA ELISABETH SCHULTZEN,
Sie erblickte das Licht der Welt
1699 dl. 6 Martii.
und
nach dem sie alhier von ihren Eltern
in der wahren Gottesfurcht
erzogen worden, ward sie mit
Hl JOHANN WERCKENTHIN
Pastore dieser S. Petri Kirche
im Nahmen Gottes ehelich verbunden
1723. dl. 25 Maji
Da sie nun mit demselben
bis ins 14te jahr
eine in Gott vergnügte Ehe geführet,
welche mit 5 ∙ Kindern geseegnet,
ist sie
aus aller Unruhe dieses Lebens
zur wahren Ruhe gekom̅en
1736 dl 24 Juny

unteres Textfeld:
Leichen-Text
2. Timoth. 4. V. 18
Der Herr aber wird
mich erlösen von alle̅
Übel.

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 236. Demnach kam Johann Werckenthin 1720 als Adjunkt an die Petrikirche, an der er ab 1723 bis zu seinem Tod als Pastor wirkte. Er versorgte auch das Hospital St. Georgen und St. Elisabeth. Sein Vater war Johann Werckenthin, der sich 1687 mit Dorothea Creutzkam verheiratete.
Die Verstorbene war die erste Ehefrau des Pastors Werckenthin, dessen Grabplatte unmittelbar nebenan steht. Im Kirchenbuch der Petrikirche sind Eheschließung und Ableben der Werckenthin dokumentiert.
1723: „Johannes Werckenthin, Pastor dieser S. Petri Gemeine, Seel. Hl. Johann Werckenthins, gewesenen Bürgers, Kauf und HandelßMannes alhir hinterlaßener Eheleibl. Sohn, und Jfr. Catharina Elisabeth Schultzen, Seel. Hl. Christoph Schultzen, weyl. wohlverdienten Raths-Cämerers alhir hinterlaßene Eheleibl. jüngste Jfr. Tochter sind alhir öffentl. proclamiret 1.) Dnc. Exaudi. 2.) Fer. Pentecost. 3.) F. Trinit. und darauf d 25. Maji, im Hauße mit Königl. Concession von dem Hl. Gen. Superintendenten D. Joh. Christ. Meurer copuliret worden.“
1736: „Fr. Catharina Elisabeth Schultzen, mea, Johannis Werckenthinii, Pastoris hujus Ecclesia Petrinӕ uxor dilectissima, iet d. 24. Junii, am Tage Johannis des Täuffers vormittags um 9. Uhr im 38sten Jahre ihres Alters an einer Brust-Kranckheit sanft und seelig im Herrn entschlaffen, und des folgenden Abends in der Kirche beygesetzet, darauf aber Dom. V. post Trinit. ihr die Gedächtniß-Predigt in 2. Timoth. IV. 18. von dem Hl. Gen. Superint. D. Meurer öffentl. gehalten worden.“

Lage:
Das Grabmal steht innerhalb der Kirche am südwestlichen Pfeiler des Schiffes an dessen Südseite.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018