altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Heinrich Christian von Hasfort

Fähnrich, Brauer

Sterbedatum:
19.05.1732
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Petrikirche
GPS:
11.853729 - 52.606415

Beschreibung:
Zustand:
Der Rahmen des Grabmals besitzt einige Blessuren.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen Rahmen, in dem die Schriftplatte eingelassen ist. Über dem Rahmen steht unter einem Bogen das erhabene Monogramm unter einer fünfzackigen Krone. Die Schriftplatte besitzt ein ovales von einem Lorbeerkranz umgebenes Textfeld mit vertiefter Inschrift, die durch schwarze bzw. rote (Namen) Färbung hervorgehoben ist. In den unteren Ecken stehen Totenkopf und Sanduhr. Über dem Schriftfeld schweben zwei Putten, die mittig das Wappen der Familie Hasfort halten (Schild: drei Rinderhäupter mit Nasenring, die zwei zu eins angeordnet sind; Helm: ein Rinderkopf zwischen einem Büffelhornpaar).

Inschrift:
O Leser
Bey dem Grabe des Seel.
und Wohlgebohrnen Herrn
HEINRICH CHRISTIAN
von HASFORT,

Bürtig auß westpfahlen von Engershau
sen Gewesener Fänrich von Ihro = Königl.
Majest. in Preußen Leib = Compagnie, unter
des Herrn General = Feld = March ∙ Reichs-
Graffen von Wartensl. Regim.: Garde zu
Fuß: welcher sich vermähl. mit Frauen
ANNA E. BERGMANNINN
verwittb: Bergh in Nahmen Gottes …
verbunden, auch mit Ihr gezeuget
2 Töchter, Endlich aber durch einen
Seel: Gott. A. 1732 d 19 May, im
48 Jahr. seines Alt. zur wah-
ren Ruhe kom̅en, LeichT:
Apoc 14 V 13

Anmerkung:
Vgl. Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums ... wiki- de.genealogy.net/Die_Rittersitze_der_Grafschaft_ Ravensberg_und.../008: „4. Klein-Engershausen … 1578 verheiratet sich Berndt v. Sloer mit Elisabeth v. d. Horst. Er macht in dem Heiratskontrakt geltend, daß, falls die Ehe kinderlos bleibe, seine beiden Häuser Groß- und Klein-Engershausen an Johann v. Hasfurt fallen sollten. Die Ehe scheint auch kinderlos geblieben zu sein und mit Berndt v. Sloer ist wahrscheinlich die Familie erloschen. Denn nach nicht langer Zeit finden wir den genannten Johann v. Hasfurt als Besitzer von Klein-Engershausen. Sein Sohn Reinhard oder Reinecke wird 1627 als Herr des Gutes aufgeführt und ist 1687 nicht mehr am Leben. Seine Witwe Catharina Margarethe geb. v. Tribbe erhält 1687 von ihrem Sohn Jobst Balthasar v. Hasfurt eine jährliche Rente von 100 Thlrn. und macht 1691 ihren „letzten Willen“. Im Jahre 1704 suchte die Generalin v. Venningen den Jobst Balthasar v. Hasfurt im Trunk zu verleiten, ihr Klein-Engershausen zu verkaufen. Seine Frau Magdalene v. Jemigumb aber wandte sich an den König Friedrich I., wodurch aus dem hinterlistigen Verkauf nichts wurde. In der Folgezeit lag ihm die Generalin v. Venningen stets an, ihr das Gut abzutreten, hetzte auch seine Gläubiger aus, weshalb sich v. Hasfurt 1716 zu dem nachteiligen Verkauf entschloß. …“ Klein Engershausen liegt bei Preußisch Oldendorf.
Eheschließung und Ableben des Hasfort sind im Kirchenbuch der Petrikirche dokumentiert worden. 1729: „Herr Heinrich Christian von Haßforth, Hl. Heinrich Christian von Haßforth, gewesener Churfürstl. Brandenbl. Majors unter des Hl. Gen. von Lütgens Regiment Cavallerie hinterl. eheleibl. Sohn, und deßen Braut, Fr. Anna Elisabeth Bergmanninn, seel Hl. Adolph Friedrich Berghauers weyl. Bürgers u. Brauers alhir hinterl. Wittwe sind öffentl. proclamiret (…) u. d 22. Novembr. auf Königl. Concession im Hause copuliret worden.“
1732: „Hl. Heinrich Christian v. Hasforth, gewesener Brauer alhir, ist nach ausgestandenem langwierigen Lager d. 19. Maji Morgends zwischen 5. und 6. Uhr im seines Alters verstorben, und d. 22. ejusdem in der Kirche des Abends beerdiget worden, nach dem Kirchen- und Schul.Gebühr gewöhnlicher maßen doppelt entrichtet.“ Hasforts Witwe verheiratete sich zum zweiten Mal am 14. April 1735 mit dem Brauer und Kaufmann Johann Balhausen, der ein Sohn des Brauers und Kaufmanns Andreas Balhausen war.

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche am östlichen Ende der Nordwand des Schiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018