altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Friedrich Ludwig von Knoblauch

Rittergutsbesitzer, Landrat

Sterbedatum:
30.03.1852
Konfession:
evangelisch
Ort:
Polkritz
Standort:
Kirche
GPS:
12.005616 - 52.751387

Beschreibung:
Zustand:
Die Gedenkplatte aus Marmor(?) ist vollständig erhalten.

Gestaltung:
Die Gedenktafel besitzt eine vertiefte Inschrift und eine gekerbte Umrandungslinie. Die Ecken sind mit je einem Blatt dekoriert.

Inschrift:
Friedrich Ludwig von Knoblauch

* den 25. Decbr. 1792
† den 30. März 1852

Kämpfte in den Freiheitskriegen
1813, 1814, 1815
für König und Vaterland

Anmerkung:
Die Platte wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 259: „9. Eiserne Gedenktafeln des Freiheitskämpfers Friedrich Ludwig von Knoblauch, geboren 1792, gestorben 1852 und des Patrons Otto Albert Maximus von Knoblauch, geboren 1829, gestorben 1889. Im Chor an der Nordwand.“ Die Gedenkplatten bestehen nicht aus Eisen.
Nördlich des Chores der Kirche befindet sich ein kleiner Anbau, der als Familiengruft diente. Auf dessen Ostseite wurde eine Sandsteinplatte angebracht mit der Inschrift: „Letzte Ruhestätte der Familie von Knoblauch Osterholz.“ Vgl. GEDBAS: Familienforschung Peters https://gedbas.genealogy.net/person/database/51371?begin=V&offset=66200.... Demnach wurde Knoblauch 1792 in Rathenow als Sohn des Moritz Ehrenreich Ludwig von Knoblauch (* Ferchesar bei Rathenow 29. Juli 1749 † Osterholz 10. Juni 1818) und Albertine Charlotte Hedwig Buddenbrock (* Rathenow 5. Juli 1771 † Polkritz 14.1.1844) geboren. 1852 starb er in Osterholz. Am 1. Januar 1825 ging er in Garz die Ehe mit Eveline Ernestine Albertine von Quast (* Berlin 7. Dezember 1804 † Osterholz 16.6.1861) ein, einer Tochter des Leopold von Quast und Ernestine von Woldeck. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor.
Siehe auch Hermes/Weigelt „Historisch – geographisch – statistisch – topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg“, W. Heinrichshofen Magdeburg 1843, S. 306: „… Nach dem Tode von Heinrich v. Uechtritz (dem Gebhardsdorf in der Lausitz zugefallen war) wurde Osterholz 1729 an den Deichhauptmann von Pieverling auf Rosenhof und zwar zugleich mit dem Gute in Altenzaun für 39,000 Thlr. verkauft, welcher solches (ohne Altenzaun) wiederum für 38,500 Thlr. an den obersten Ernst Ferdinand v. Werdeck überließ. Sein Enkel veräußerte endlich dasselbe 1794 für 78,250 Thlr. an den Rittmeister Moritz Ehrenreich v. Knoblauch († 10ten Juni 1818). Durch letzteren ist das Gut im J. 1803 durch Ankauf von 24 Morgen Wiesen (für 7,200 Thlr. Gold) und durch den jetzigen Besitzer Friedrich Ludwig v. Knoblauch im J. 1835 durch Ankäufe aus dem dismembrirten Rittergute Polkritz und des vormals Priggeschen Ackerhofes in Schwarzholz, so wie durch Ablösung der Lehnarbeit von Kl. Osterholz und einiger bäuerlicher Verpflichtungen vergrößert und verbessert worden. …“
Im Sterberegister von Polkritz wird der Verstorbene 1852 als „Königlicher Landrath a. D., Patron hiesiger Kirche und Schule, Rittergutsbesitzer auf Osterholz und Wolterslage“ bezeichnet. Von Knoblauch starb an Ins Innere getretene Gicht verbunden mit Hämorrhiden Dr. Bünger aus Stendal“. Er hinterließ seine Ehefrau Eveline Ernestine Albertine Sohie von Quast und je 2 Söhne und Töchter. Zu seinem Begräbnis wurde ferner vermerkt: „Er ward am Sonnabend vor Palmsonntag, am 3. April Nachmittags, auf dem Kirchhof zu Polkritz begraben. Zuerst, im Hause am Sarge, sprach der Pastor Fischer aus Arneburg, darnach ward die Leiche, unter einem Gefolge von 15 Kutschen, auf einem schwarz behangene mit vier Pferden bestannten Wagen zum Kirchhof gefahren. Vor dem Augenblick an, wo der Sarg das Haus verließ, läuteten die Glocken, vor der Kirchhofsthür ward der Sarg auf die Bahre gesetzt und bis zur Gruft getragen. Nachdem er dort niedergesetzt, sprach der Pastor Grabow aus Königsmark, und als er in die Gruft herniederge…kt war, der Ortsgeistliche, die ihn demnächst einsegneten – Er hat seinen Heiland je länger je mehr gesucht, sein Heiland hat sich ihm nicht entzogen, und ihn in Frieden von hinnen genommen. Nun erwartet er der Auferstehung der Gerechten!“

Lage:
Die Gedenkplatte hängt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018