altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Georg Meidinger

Pastor

Sterbedatum:
25.05.1747
Konfession:
evangelisch
Ort:
Eichstedt
Standort:
Kirche
GPS:
11.851654 - 52.680361

Beschreibung:
Zustand:
Der Grabplatte aus Sandstein fehlt die Ecke links oben.

Dekor:
Der Grabstein besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Schrift, das oben und unten von Konvexbögen begrenzt wird. In den oberen Ecken stehen zwei Engelsköpfe über Flügelpaaren. Dazwischen befindet sich eine fünfzackige Krone. Die unteren Ecken sind mit Akanthusblattwerk dekoriert. Ein Totenschädel vor einem gekreuzten Knochenpaar ziert die Mitte des unteren Randes.

Inschrift:
EXVVIAS
GEORGII MEIDINGERI
SCHLIZA = FRANCI
HVIVS ET PROXIMAE ECCLESIAE
XL ET II ANNIS
PAROCHI
FIDI PROBI DOCTI
AETATIS POST SEPTVAGESIMVM TERTIO ANNO
ANIMAM PLACIDE EXSPIRANTIS
HIC INFRA CONDITAS
TESTOR LAPIS
______

HVNC MANIBVS VENERAB SENIS CONSECRARVNT
GENER ET FILIA SVPERSTES VNICA
DD DCC XLVII
______

Herr Georg Meidinger, 12 Jähriger
Prediger dieser Gemeinden, starb
im Glauben am 25. May 1742
im 73. Jahr seines Alters.
Sein erwählt. Leichen-Text:
Psalm 63. V. 1 - 9.

Anmerkung:
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 67: „17. Grabstein des Pastors Georg Meidinger, † 1747. h 1,67 m, br 0,87 m. … 16. – 19. außen an der Südmauer.“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 235. Demnach hatte Meidinger die Pfarrstelle in Eichstedt von 1704 bis 1743 inne.
Der Ehefrau des Verstorbenen ist eine Grabplatte gleicher Machart gewidmet worden, die unmittelbar neben der Beschriebenen steht.
Im Sterberegister von Eichstedt wurde 1747 dokumentiert: „Am Donnerstag 25 Mai nach Pfingsten den 25. … hor. V. a meridie ist Herr Georg Meid… mein s. Schwieger = Vater entschlaffen, sei… Alters im 73. Jahr, an der Engbrüstigkeit, und am folgenden 28. Tage ejusd. beerdige… Es war der Sontag Trinitatis, er hat im Amte gestanden 42 Jahr. Auf sein Begehren ward ihm die Standrede im Hause von mir, und die leichpredigt vom Hl. P Uhn zu Bertkau, gehalten.“
Laut Trauregister von Eichstedt verheiratete sich Georg Meidinger in Bömenzien am 9. Juni 1705 mit Ursula Ehlers, einer Tochter des Pastors Johann Andreas Ehlers/Eilers in Bömenzien. Die Tochter dieser Eheleute, Sabina Maria Meidinger, verheiratete sich am 26. November 1743 mit Herrn „Johann Friedrich Spiecker Past. Adjunctus hier in Eickstede u. Baumgarten“. Dieser stammte aus Sanne bei Stendal und trat im selben Jahr die Nachfolge seines Schwiegervaters an.
In der bei den Kirchenbüchern aufbewahrten Kirchenchronik von Eichstedt steht zu Meidinger: „Aus Schlitz in Francken. Ein gelehrter Man̅ in Theologie et lingua wie seine nachgelaßene Manuskripte ausweisen. Starb als emeritus 1747“

Lage:
Die Grabplatte lehnt an der Westwand des südlich der Kirche befindlichen Sakristei-Anbaus.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018