altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Christoph Schmid

Postmeister, Kämmerer, Zollverwalter

Sterbedatum:
19.03.1722
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.974907 - 52.542513

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal aus Sandstein ist bis auf geringfügige Blessuren vollständig erhalten.

Inschrift
linkes Textfeld
:
Bis hierher
hat der HERR geholffen
TIT. Herrn
JOHANN CHRISTOPH
SCHMID

der HERR
Halff Ihm zu diesem Leben
den 5t Junii 1661
Fast 62 Jahr
durch diesen Leben
Ihm, Sr. Königl. Maj von Preüsen
und dem Vatterland zum Dienst,
als
Postmeister, Raths = Cäm̅erer Zollverver
walter auch
Stein = und Saltz Factor
zuletz
Halff Er ihm auch,
den 19t Martii A 1722,
aus diesem Leben
Bis hieher.
Der HERR
wird die allhier verscharrete
Gebeine noch weiter helf„
fen
Dahin wo schon sein Geist lebt
seelig, froh und frey,
Und sieht was Gottes Dienstag
vor Menschen Diensten sey.

Leichen Text
Genes: 32
V. 10

rechtes Textfeld:
Wo das Liebste war
da wollte auch seyn
TIT. Frau
ELISABETH SCHMI„
DINN

geb: Hübnerinn
Welche dieses Licht
den 20t: Decembr: A 1670
zum erstenmahl gesehen
und in ihrem 33Jahrigen Ehestand
4 Söhne und 3 Töchter gezeuget
Ihren Liebsten
Wolte sie niemahls verlassen
Wo Er hinging, da wollte sie auch
hingehen
Wo er blieb da wollte sie auch
bleiben
Sein Volk war ihr Volck
Sein Gott war ihr Gott
Wo Er stand da wollte sie auch
stehen, Welches geschah
den 30 Mart: 1723 ӕt ∙ 52 Jahr; 6
da wolte sie auch begraben
werden. So könte auch der Tod
Ihn und Sie
nicht voneinander scheiden
Die Seelen sind bey Gott
die Asche liegt nur hier.
Mein Leser, höre doch
Es ist noch Raum für dir

Leichen Text
Psalm 73
V ∙ 23 et 24

unter beiden Textfeldern:
I ∙ E Reiser fecit

Anmerkung:
Der Grabstein findet mit Abbildung Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 232: „65. Doppelgrabstein des Johann Christoph Schmid, † 1722, und seiner Frau Elisabeth, † 1723. h 2,25 m, br 1,05 m. Am 2. Pfeiler im südlichen Seitenschiff. Mit Kränzen gerahmte Schrifttafel, darunter von Engeln gehaltene Wappen, unten Totenkopf und Sanduhr. Die Inschrift in vertiefter Fraktur berichtet sehr weitschweifig, daß J. C. Schmid kgl. Postmeister, Rathskämmerer, Zollverwalter, Stein- und Salzfaktor war. Er ist fast 62 Jahre alt geworden und war verheiratet mit Elisabeth Hübner, geb. 1670. Kinder: 4 Söhne und 3 Töchter. Unten I. E. Reiser fecit. Farbige Fassung. (Taf. 161 b.)“
Im Kirchenbuch der Stephanskirche wurden die Begräbnisse erfasst:
- 22. März 1722: „Eodem der Königl: Postmeister und Raths Cämmerer Hl Johann Christoph Schmid“,
- April 1723: „den 2te des HErn Postmeister: Schmidten nachgelaßene Frau Wittwe in der Kirchen beygesetzet.“

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche im südlichen Seitenschiff am ersten Pfeiler von Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018